Es konnte angesichts der schieren Menge an Sammelbänden nicht ausbleiben, dass ich irgendwann einen erwische, in dem für mich nicht alle Stories neu sind. Aber doch einige, wie zum Beispiel “The Love Of My Life”, in der Boyle sehr arg ans Herz gehend das grausige Ende einer ungewollten Teenagerschwangerschaft erzählt. Sein Gretchen-Moment, quasi, denn er hatte, wie Goethe, von der als Ausgangspunkt dienenden wahren Geschichte in der Zeitung gelesen.
Das weiß ich, weil in diesem Band dankenswerterweise der Autor im Nachwort selbst zu jeder Geschichte mitteilt, wie er denn bloß auf die Idee gekommen ist und was er seiner Leserschaft damit sagen wollte. Wobei er sich sehr rührend bei allen Heranwachsenden entschuldigt, die gezwungen sind, an seinem Werk für Schulnoten Exegese zu betreiben – die Bitte um Verzeihung schließt sogar augenzwinkernd die eigenen Kinder ein.
Es sollte sich herumgesprochen haben, aber ich wiederhole mich gerne: Lesen! Lesen! Lesen!