Gestern Vormittag im Kunstfoyer der Versicherungskammer: “Bruce Gilden. A Closer Look.”

Das Kunstfoyer, eine sehr löbliche Einrichtung, eröffnet seine neuen Räume am Thierschplatz 6 (einfach nur einmal direkt aus der U-Bahnhaltestelle Lehel umfallen, schon ist man da) mit einer Ausstellung von Fotografien von Bruce Gilden, seines Zeichens “Street Photographer”. Und Mitglied bei Magnum. Und vielfach preisgekrönt und ausgezeichnet. Und ein Meister seines Fachs. Und, mit Verlaub, ein Arschloch.

Seine Fotos sind meisterhaft. Beeindruckend. Gerade die schwarz-weißen Straßenszenen der frühen Jahre in New York, Tokio, Miami – da ist er nah an den Menschen. Ein Zeitzeuge. Wenn er aber im Interview über seinen Fotografiestil salbadert, kommt er unendlich arrogant und heuchlerisch daher. Gilden ist ein typischer Fall für die Trennung von Künstler und Werk. Hätten wir nämlich, wie eigentlich geplant, das Interview zur Einführung in ganzer Länge zu Ende gehört, hätten wir die Bilder, egal wie gut oder schlecht, nicht mehr sehen mögen.

So aber kann ich berichten, dass die Fotos großartig sind und die riesenformatig aufgezogenen Portäts in der unteren Etage noch einmal eine ganz besondere Klasse für sich.

Als Empfehlung: Gildens Bilder sagen mehr als seine tausend Worte…

Bis 7. September. Täglich geöffnet, von 10 bis 18 Uhr. Eintritt frei.

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