Vorhin im Deutschen Theatermuseum: „Kunst und Bühne. Spielorte des Münchner Jugendstils“

Vereinbart ist, sich um 11:00 Uhr im Foyer des Theaters zu treffen. Also wartet sich eine Gruppe Frauen, die alle schon sehr viel mehr Erfahrung mit dem Rentnerdasein haben als ich, mit ein paar eingesprengselten Männern um Viertel vor vor dem noch geschlossenen Theatermuseum einen Wolf.

“Unser Eckstein”, ein Star unter den Dozenten und allen Anwesenden wohlbekannt, erklärt man mir mit liebevollem Lächeln “kommt sowieso immer zu spät, mit wehenden Rockschößen”. Ich bin hier der Neuling und nur dabei, weil eine Freundin sich um meine Büldung kümmert – nicht, dass ich am Ende meinen Ruhestand im Feinripp-Unterhemd mit Unterschichtenfernsehen verdödele.

Mit unserem Herrn Eckstein besteht da keine Gefahr. Der gibt seit Jahren im Studium Generale der Volkshochschule Unterricht und zwar das ganze geisteswissenschaftliche Paket. Er zeigt auch bei der Führung ein ungeheuer umfassendes Wissen und ist sehr zitatfest (nur beim Osterspaziergang aus dem Faust braucht er Hilfe aus der Gruppe. Und die kann das.) Hach! Wiewohl die Ausstellung nur die winzige Fläche im Erdgeschoß des Museums umfaßt, hat er gut zwei Stunden was zu den Exponaten zu sagen – und ich möchte wetten, dass er, ohne zu langweilen oder sich zu wiederholen, lässig doppelt so viel Zeit hätte füllen können.

Ich darf mit meinen beiden Lieblingszitaten schließen. Der aufkommende Jugendstil und das Untertanenkaiserreich? “Ein echter Klatsch of Cultures.” Und die zu dieser Zeit aufgekommene neue Technologie im Theater? Ganz toll. Weil: seitdem kann man “den Vorhang automatisch erniedrigen.”

Viel gewußt und noch mehr gelernt. Ich hoffe, ich habe mich ausreichend gut benommen und darf beim nächsten Mal wieder mit.

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