Diese Graphic Novel war bei ihrem Erscheinen vor 10 Jahren extrem gut besprochen worden, die bei Carlsen erschiene, sehr liebevoll besorgte Übersetzung von Ulrich Pröfrock war auch gleich für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert und recht schnell vergriffen. Aus welchen Gründen auch immer wurde keine neue Auflage gedruckt und so hat es ein Weilchen gedauert (und einer Jugendbücher ausräumenden jungen Dame bedurft), bis es endlich bei mir ankam. (Danke dafür.)
Was passiert? Eigentlich nichts. Eine junge Frau verliert ihr Gedächtnis. Sitzt auf eine Bank in Paris und weiß nicht mehr, wer sie ist. Kann aber den ganzen Alltag noch, Metro fahren, ihre Adresse und ihre Schlüssel finden, die Katze füttern etc. und macht sich mit detektivischem Eifer dran, sich/”sie” zu finden. Ärzte glauben ihr nicht oder diagnostizieren eine “Hollywood-Amnesie”. Sie gibt dennoch nicht auf.
Die Auflösung zeichnet sich recht früh ab, das macht aber nichts, denn die Suche ist ungeheuer phantasievoll ausgedacht und zeichnerisch ausgesprochen schön umgesetzt.
Wer einen jungen lesenden Menschen ab ca. 12 Jahren zu Hause hat, macht dem damit eine Freude. Oder einem kindischen Erwachsenen, das geht auch.