Stell dir vor, es ist Pandemie. Du bist isoliert und unwissend, verunsichert und du hast Zeit. So wahnsinnig viel Zeit. Der Schriftsteller Green hat einen Kopf voller Gedanken, Fragementen, Ideen, Fragen, Nachdenkereien und, wie alle ab März 2020, so wahnsinnig viel Zeit, zu recherchieren, weiter nachzudenken und einen ganzen Kessel Buntes zusammenzuschreiben. Über Hotdogfreßwettbewerbe und Höhlenmalerei, “Mein Freund Harvey”, Diet Dr. Pepper, den FC Liverpool, Monopoly und seine Lieblingsband. Und. Und. Und.
Green hat seine berufliche Laufbahn als Literaturkritiker begonnen und Unmengen gelesen, kein Wunder, dass es in jedem dieser Essays von Zitaten nur so wimmelt. Er sagt dazu im Nachwort (frei übersetzt): “Mir will scheinen, dass das Buch voll von Zitaten ist – möglicherweise sogar übervoll. Ich bin halt selbst überfüllt mit Zitaten. Lesen und Wiederlesen sind mein Lebenselixir.”
Kenn’ ich. Kenn’ ich nur zu gut. Bis ich allein die Literaturliste aus den Zitaten abgearbeitet haben werde…
Er erwähnt, dass die deutsche Übersetzerin für die hiesige Variante den Titel “Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?” gefunden hat. Sehr treffend. Es liegt in der Natur der Sache, dass einen nicht jeder Artikel anspricht. Wer Zeit hat, lese, und finde heraus, welche bei ihm oder ihr Saiten zum Klingen bringen.