Gestern Abend im Metropoltheater: “Weltuntergang oder Die Welt steht auf kein’ Fall mehr lang”

In Befolgung der bewährten Methode, zu Kulturveranstaltungen Eintrittskarten sowie meine Begleitung zu verschenken, war ich gestern Abend mit einer lieben Freundin mal wieder in Freimann. Es wurde ein StĂĽck von Jura Soyfer gegeben, die zweite Fliege in meiner Klappe, denn seine Bearbeitung des “Kolumbus” von Tucholsky und Hasenclever war seinerzeit ein maĂźgeblicher Bestandteil meiner Magisterarbeit.

Aber darum soll es jetzt gar nicht gehen, sondern vielmehr um die Bühnenbearbeitung und die Umsetzung des nunmehr schon 90 Jahre alten Stücks. Die Zauberer (generisches Maskulinum) aus dem Norden haben wieder mit einfachsten Mitteln (Selbstverständlich können ein Wirthaustisch, ein Garderobenständer und ein Barhocker glaubhaft ein Teleskop darstellen. Selbstverständlich.), in einer großartigen Ensembleleistungen in vielen Mehrfachrollen eine wunderbare, teilweise erschreckend aktuelle Revue auf die Bühne gebracht. Die helle Freude!

Ich kann es mir nicht ganz versagen, doch zwei Schauspieler hervorzuheben. Der eine ist der inzwischen 80-jährige Gerhard Lohmeyer, der quasi dauernd auf der Bühne steht und mit viel Text den einsamen Mahner Professor Guck gibt, der andere Paul Kaiser, der ganz herrliche Rampensaurollen hat und sie in einer Virtuosität ausspielt, ganz besonders das Radio und das Vogerl, dass ich gar nicht mehr an mich halten konnte vor Begeisterung.

Hingehen! Anschauen! Klug unterhalten lassen!

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