So hat man ihn sich also vorzustellen, den Abgesang des alten weißen Mannes. Hübsch.
Netflix hat die griechische Mythologie entdeckt. Wir gehen auf den Olymp und treffen Göttervater Zeus, in Designer-Leisure Suits. Genau: Leisure Suit wie in “Leisure Suit Larry” – den hatte ich eigentlich schon vergessen, aber eine schon etwas ältere Synapse hat sich angesichts der mit Jeff Goldblum ideal besetzten Rolle assoziativ zurückgemeldet. Außerdem die Göttermutter und Göttervatergattin Hera (Janet McTeer, die so dermaßen an Emma Thompson erinnert, dass man sich manchmal fragt, ob die Produktion vielleicht lieber sie besetzt hätte) und Göttervaterbruder sowie Göttermuttergschpusi Poseidon (Cliff Curtis), einen Wiedergänger von Ari Onassis, mit Jacht, viel zu weit aufgeknöpften Hemden und Personal im Marinedesign. Dazu ausgesprochen viel ausgesprochen gut aussehendes Jungvolk, göttlich, halbgöttlich, sterblich, egal.
Die Produktion ist höllisch woke, es wird keine Variante menschlicher und/oder göttlicher Sexualität ausgelassen, das Alter spielt ü-ber-haupt keine Rolle und falls eine Hautfarbe unberücksichtigt geblieben sein sollte, war das sicher keine Absicht. Weil sie aber ohne Lehrauftrag und Zeigefinger und Toleranzappelle auskommt und einfach nur spielen will, ist sie überraschend gut.
Dass sich in der achten und letzten Folge alles ballt, weil man auf eine Fortsetzung spektuliert? Geschenkt. Das ist am alten Netflixniveau gemessen gute Unterhaltung und mehr will es auch nicht sein.
Anschauen!