Schon lang nimmer im Kino: “The Favourite”

Wo grade die Föjetongs rauf und runter sich vor Begeisterung über den Regisseur Yorgos Lanthimos nicht mehr einkriegen, wollte ich doch einmal nachschauen, wie ich das “Frühwerk” heute so finde, wo wir alle ein paar Jahre älter geworden sind. Ist die Inhaltsbeschreibung des Übersetzungsdeppen der IMDB am End schon ein Zeichen?

Im frühen 18. Jahrhundert England, eine zerbrechliche Königin Anne nimmt den Thron und ihr enger Freund, Lady Sarah, regelt das Land in ihrer Stelle. Kommt ein neuer Diener, Abigail, ihrem Charme beliebt macht sie Sarah.

Quatsch. Natürlich nicht. Der Zickenkrieg in historischen Kostümen ist noch genau so gut wie damals. Olivia Colmans überverwöhnte Queen Anne, in einer Daueroszillation von himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt ist zum Niederknien und alle Preise inklusive des Oscar für ihr Spiel hochverdient. So gut sie als Queen ist, ich gebe zu, dass ich immer noch hingerissen wäre, wenn sie mir nur seitenweise Meiers aus dem Telefonbuch vorläse. Frau Colman hat einen Dauerplatz in meinem persönlichen Olymp. Mit Emma Stone und Rachel Weisz hat man ihr ebenbürtige Co-Darstellerinnen besetzt; die paar Männerrollen sind schmückendes Beiwerk und dass sie glauben, dass das Patriarchat herrsche, ist die hohe Kunst all dieser Frauen…

Sehr schön das alles. Ob man nur bei “echtem” und nicht bei Scheinwerferlicht drehen muss? Och. Man sieht halt nicht alles so ganz gut, wie man gerne täte. Aber das ist wohl Kunst und stört auch nicht wirklich.

Wer Zeit findet: anschauen! Anschauen! Anschauen!

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