Irgendwann im Herbst 2019 hatten wir Karten für ein Konzert des Brad Mehldau Trio im Frühjahr 2020 gekauft. Das wurde wg. Virus auf Winter 2021 verschoben und wg. Immer-noch-Virus nochmal, auf gestern.
Es kam ein schmaler Mann auf die Bühne, seiner beiden Mitmusiker irgendwie verlustig gegangen, mit tiefgefurchten Wangen und Stirn und der Gesichtsausdruck, der suggerierte, dass er sich gerade nicht entscheiden kann, ob die Magen- oder die Zahnschmerzen schlimmer sind. Schien wohl für das zu stehen, was bei anderen Menschen ein Lächeln ist.
Kaum aber saß er am Flügel, schuf er Welten. Was für eine selten schöne Musik! Schlingt ein Band um Genres und Epochen, Eigenkompositionen, Beatles, Brahms und Bowie. Ein echtes Geschenk!
Als Lektion habe ich mitgenommen, dass es an der Zeit ist, meinen faulen Arsch jetzt wieder öfter vom Sofa hochzukriegen und dankbar zu sein, dass es Menschen gibt, die mir was vorspielen, -singen, -tanzen und meinen Horizont weit, so weit und weiter machen.