Nicht alle meine Kollegen im Hunsrück sind Jäger. Nein, manche sind auch Sammler. Der eine zum Beispiel, der vor vielen Jahren eine Plantage mit 80 Obstbäumen geheiratet hat (die Frau gabs obendrauf), und der mich mit einer Auswahl seiner besten Chilis und seiner wunderbaren Walnüsse beglückt hat. Oder der andere, der mit einer Gruppe Freunde ein paar Streuobstwiesen besitzt und das geerntete Obst zu hellen Bränden veredelt.
Von denen habe ich bei ein paar Firmenfesten nun schon probieren dürfen. Pflaume und Zwetschge (kleiner, aber feiner Unterschied), milder und rasser Apfel (nicht ganz so meins, aber das liegt an der Frucht an sich und nicht am Brennmeister), Mirabell (lecker, aber für meinen Gaumen ein wenig zu süßlich) sowie Birne (göttlich). Mein Allzeitfavorit.
Was habe ich mich gefreut, dass ich, obwohl im letzten Jahr die Birnenernte mager war und die paar Flaschen Ausbeute quasi heilig sind, die Einzige außerhalb des Inneren Kreises bin, die eine bekommen hat. Noch dazu geschenkt. Ich bin schon ein Glückskind.
Wer mag, darf kosten.