Ach Menno. Jetzt werden die Murot-Krimis auch noch zur stromlinienförmigen Sonntagabendunterhaltung. Nix mehr Experiment und schräg, sondern ein echter Mordfall (gut, der Mord selbst passiert eher aus Versehen, weil der Mörder sich klassischer Musik solchermaßen ergibt, dass er nebenbei wen erwürgt) und nur noch ein paar wunderliche Geschöpfe am Rand. Mein Lieblinge waren der Bauchredner mit der Waffenhändlerpuppe und der abgehalfterte Mick-Jagger-Syndrom-Schlagermusiker. Außerdem Wächters indischer Karma-Arzt sowie Wächter, wie immer, und das Fitnessprollpaar, das das Mega-Loser-Würstchen des Films in einen Punching-Sack packt und draufhaut.
Anna Unterberger, die Murots Gegenspielerin gab, ist eine echte Schau mit großer Spielfreude, deren Figur es mit so gut wie allen Männern aufnimmt und gewinnt.
Aber selbst Tukurs wunderschönes (vaterstolzes?) Lächeln zum Schluss versöhnt nicht damit, dass der Tatort als solcher schon recht konventionell daherkam. Ach Menno.