In der nicht einmal 20 Jahre dauernden Blütezeit der DVD habe ich circa drei gute Umzugskartons voll in meinen Besitz genommen. (Das weiß ich so genau, weil ich sie transatlantisch hin- und her gepackt und transportiert habe.) Und wenn ich mal des Lesens müde und des Streamens unlustig bin, dann suche ich mir was Schönes aus meiner Sammlung, lege die Silberscheibe in meinen DVD-Player (vergeßt es einfach sofort, Kinder; fällt in die Kategorie Faxgerät) und schau mir einen schönen Film oder eine Serie an.
Die Älteren, gegebenenfalls auch phantasiebegabte Nachgeborene können sich jetzt vielleicht vorstellen, wie ich mich gestern Abend gefühlt habe, als die letzte, alles erklärende und alle Handlungsstränge zusammenführende Folge der letzten Staffel einer Krimiserie nicht aufzufinden war. Nicht an ihrem Platz in der Hülle des Box-Sets von insgesamt 38 Folgen, nicht irgendwo drunter oder sonstwo falsch eingeordnet, sondern nur weg. Weg! Einfach nicht mehr da.
Ich habe dann getan, was ich immer tue, wenn die Technik versagt. Habe das Ding Ding sein lassen, ihm die Chance gegeben, sich selbst zu reparieren bzw. in diesem Falle zur seinen DVD-Brüdern und -Schwestern zurückzukehren und bin ungeschaut und unaufgeklärt ins Bett gegangen (und habe, nachdem ich rasch ein Recap durchgelesen hatte, ruhig und entspannt geschlafen).
Die Beste-Methode-von-allen hat sich bewährt. Heute früh lag die DVD unter dem Sofa. Ganz unschuldig, als wäre sie nie woanders gewesen. Dann werde ich wohl heute Abend ausführlich gezeigt bekommen, was ich schon läängst weiß.