Atwood veröffentlicht seit 1969. Ich habe seinerzeit (späte Achtziger) mit “The Handmaid’s Tale” angefangen und immer noch viel aufzuholen und möchte zum wiederholten Male darauf hinweisen, dass alleine schon der Teil ihres Werkes, den ich kenne, nobelpreiswürdig ist. Also macht hinne, ihr Herrschaften da in Stockholm.
Die “Robber Bride” ist wieder so ein Werk mit einem fast unwiderstehlichen Sog. Drei Frauen gehen einer Hochstaplerin auf den Leim, weil diese ihre jeweiligen gebrochenen Biographien mit äußerster Rafinesse ausnutzt. Das heißt, Atwood zeichnet dreieinhalb Lebensgeschichten mit Akkuratesse, eingebettet in das Weltgeschehen, mit Humor und einer gehörigen Portion Nadelstiche – es ist die helle Freude, sich diese klare Sprache auf der Zunge zergehen zu lassen.
Lesen! Lesen! Lesen!