Der Autor dieses Schelmenstücks nach der Formel “Ratgeber + Krimi = doppelte Verkaufsquote” ist wie seine Hauptfigur selbst Anwalt, hat also sicher schon den einen oder anderen Schriftsatz verfasst und schreibt entsprechend flott und flüssig. Ich weiß bloß nicht, ob diese Attribute nicht eher einem Fahr- als einem Schreibstil angemessen wären. Zum Beispiel dem des Protagonisten, ach was, Achtsamkeitshelden, im arg oft erwähnten A8.
Das Buch ist ab der ersten Seite, nein, eigentlich schon ab dem geschickt gestalteten Einband und dem lektionsartig gestalteten Lay-Out der einzelnen Kapitel so vorhersehbar, dass es fast schmerzt. Ach Quatsch, “fast”. Es tut richtig weh. Denn es ist von Anfang an klar, wie die Sache zwischen dem Schurken Dragan und seiner Bande und dem aalglatten City-Anwalt Björn mit Frustriertgattin und Fastkindergartenkindsüßtöchterchen Emily ausgehen wird.
Es tut mir leid, aber ich verstehe die vielen vielen Menschen, die das Werk auf die Spiegel Bestsellerliste gekauft haben, nicht. Mag man sich denn beim Lesen gar keine Mühe mehr machen? Offensichtlich nicht, denn Dusse reitet diese Welle mit nunmehr schon zwei erschienen Folgebänden…
Wer’s unbedingt lesen will, kann meins haben. Es ist aber durchaus möglich, die Zeit nützlicher zu verbringen.