Ganz neu im US-Fernsehen: “Mayor of Kingstown”

Nach bisher zwei Folgen weiß ich noch nicht genau, was ich davon halten soll: Die Serie spielt in einer kleinen Stadt in Michigan nach dem Sterben der alten Industrien, deren nunmehr einzige Einkommensquelle die sieben Mega-Gefängnisanlagen sind.

Man wird sofort mitten hinein geschmissen, keine lange Erklärung, keine behutsame Einführung, mitten rein in Gewalt, mehr Gewalt, ein ungerechtes Strafsystem, Korruption und viele Menschen, die trotzdem nur ihr eigenes kleines Leben so gut wie möglich leben wollen. Wir lernen die Familie McClusky kennen, die irgendwo dazwischen in ihren unterschiedlich Rollen (Bulle, Bürgermeister, Fixer (wie in “Reparierer”), Lehrerin) das System irgendwie am Laufen halten. Drogen, Gewalt, dicke Autos, Blut, Waffen, the most versatile word of the English language in Dauerschleife, Dealer, Cops, Gefangene, Wächter, Mörder und andere Kriminelle drin und draußen, Politiker dito. Wahnsinnig schnelle Schnitte, viel Krach.

Besetzt zum Finger abschlecken: Dianne Wiest als Knast-Lehrerin, bei der man sich wünscht, endlich wieder Geschichtsunterricht besuchen zu dürfen; Tobi Bamtefa als Ghetto-Drogen-Overlord; Kyle Chandler als der zwischen den Welten oszillierende Mayor; Taylor Handley als Mitglied der Police Force; Aidan Gillen als Syndikats-Kingpin, der vom Gefängnis aus alle Strippen zieht und – Tuschtrara – Jeremy Renner, als der mittlere der McClusky-Brüder, der eigentlich gerne gut wäre, doch die Verhältnisse, die sind nicht so.

In der zweiten Folge wird in Echtzeit eine Hinrichtung per Giftspritze gezeigt, mit allen dabei austretenden Körperflüssigkeiten in Nahaufnahme und einer Kamera, die der Mutter des Delinquenten und der Mutter des Opfers fast unter die Haut kriecht – viel intensiver geht es nicht.

Ich bin, wie gesagt, noch nicht sicher, was daraus wird. Aber solange Jeremy Renner wie um sein Leben spielt, werde ich mir noch ein paar Folgen ansehen.

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