Das ist nämlich so: Am Sonntag hat mir Sam bei unserem Kaffeeklatsch anvertraut, dass er der einzige Sohn ist, der noch unverheiratet sei, und dass er an diesem Zustand gerne etwas ändern würde. Man brauche schließlich jemanden im Haus, der Lebensmittel einkauft, kocht, putzt und wäscht. Ich war lange genug Aktivistin in der Frauenbewegung, so dass meine Autopilotin spontan in die Feststellung ausbrach: “You don’t need a wife, Sam, you’re looking for a maid.” Ja, nein, nicht nur für den Haushalt, also auch so, zum Tanzen und für den Kirchgang, “and for the kids”.
Man habe ihm erzählt, dass es im Internet Frauen gebe, ob da wohl auch Mexikanerinnen zu finden seien? Das konnte ich nicht ausschließen, habe aber deutlich darauf hingewiesen, dass ich noch nie gezielt danach gesucht hätte. Hmmm. Möglicherweise auch Amerikanerinnen? Ja, wahrscheinlich schon. Auch blonde Amerikanerinnen? Und da hat es mich gerissen: “Nein, Blondinen sind im Internet verboten.” Ich weiß, ich hätte das nicht tun sollen. Aber bei der Vorlage…
Sam ist’s zufrieden. Er würde auch ein Rothaarige nehmen. Und die sind im Internet legal.
du bist gemein – arme chicanos verarschen güldet nicht!
du hättest da auch nicht widerstehen können.
Außerdem hab ich ihm geraten, seine Wünsche seiner Mammita anzuvertrauen. Jede Wette, dass am Cinco de Mayo sein Elternhaus von heiratswilligen Nachbarstöchtern nur so wimmelt…