Amerikaner scheinen ein Faible fĂĽr Angst zu haben, vor der Polizei, dem Tax Day (15. April, bis dahin mĂĽssen alle Steuern fĂĽrs Vorjahr bezahlt sein, sonst kommt die IRS, und die hat schon Al Capone kleingekriegt), davor, bei irgendeiner Schnäppchenjagd leer auszugehen, ach, vor einfach vielem. Das nĂĽtzen im Moment die Marketing-Strategen des Einzelhandels brutal aus. AllĂĽberall in den Medien wird darauf hingewiesen, dass der Valentinstag (14. Februar, fĂĽr alle, die wie ich diesen Feiertag nicht als besonders zelebrierpflichtig permanent abrufbar ins Gedächtnis gebrannt haben) nun schon sehr bald nahe. Und man doch sicher seine Liebste nicht enttäuschen wolle. Mit entweder keinem Geschenk (darauf steht die Todesstrafe), dem falschen oder gar einem zu kleinen (jeweils lebenslänglich). Darauf folgen die Kaufempfehlungen, Blingblingschmuck scheint eine sichere Bank zu sein. Sowie (zusätzlich) Blumen (exotische OrchideenzĂĽchtungen) und richtig teure Pralinen. In einem Land, wo schon im Kindergarten die Beliebtheit eines Zöglings an der Anzahl der ihm zugedachten Valentinskarten (“be my Valentine”) bemessen wird (altersgruppenangemessene Geschenke werden ebenfalls akzeptiert und in die Wertung genommen), funktioniert das anscheinend perfekt – alle Supermärkte stehen voll mit Rotbeschleiftem.
Ich denke, ich werde mich an das nachfolgende Anti-Valentine halten: