Als ich eben bei Carmen und Francisco klingelte, meldete der türöffnende Sohn nach Innen: “It’s the nice lady from next door again.” Und ich wurde sofort ins Warme gebeten, weil mein Haus doch sicher noch kalt sei, weil ich eben erst heimgekommen sei und ich solle mich doch bei ihnen aufwärmen, bis meine Heizung warmgelaufen sei. (Die scheppert wie immer heiße Luft ins Haus und dazwischen macht es rrrchhoooaarrchh-rrrchhoooaarrchh-rrrchhoooaarrchh-hhaabbbrrmmm – es ist richtig was los bei mir.) Und das mit der Pumpe sei doch eine Selbstverständlichkeit, “we are neighbours, we are friends”.
Kaum wieder bei mir, klingelt Lyn und bringt ein paar tiefgefrorene Brötchen, für morgen früh zum Frühstück. Und wir hätten doch schon länger keinen Schwatz mehr gehalten, ob ich nicht am Samstag wieder mal auf einen Tee und ein paar Cookies vorbeikommen mag. Von ihr weiß ich nun auch, dass das “the ugliest winter since decades” sei (wenn sie das sagt, kann man es glauben, sie hat die Dekaden schließlich schon erlebt), aber die weicheirigen Leute sich heutzutage wegen so ein paar “winter storms” schon ins Hemd machten – früher habe man sich einen Mehlsack über den Kopf gezogen und trotzdem draußen weitergearbeitet.
Mein Kino im Kopf hat dazu sofort Bilder von sämtlichen Silicon Valley Nerds mit Laptops und Mehlsackmützen mit Firmenlogo im strömenden Regen bei Gewittersturm entlang des flooded Camino Real produziert – hat was, oder?