Mitte August, wenn hier dieser herrliche bayerische Sommerfeiertag bevorsteht, werde ich immer (also seit ungefähr zwei Jahren) ganz arg nachdenklich und spiele mit dem Gedanken, wie’s denn wohl gewesen wäre, wenn die Herrschaften Homeland Security mein Visum auf unbestimmte Zeit für gültig zum Aufenthalt in den Vereinigten Staaten von Amerika erklärt hätten. Ob ich dann wohl immer noch drüben wäre? Bei der übernehmenden Firma, die die meisten meiner früheren Kollegen längst verlassen haben? Einer anderen? Immer noch an der Westküste? Oder auf der anderen Seite oder irgendwo dazwischen? Oder auch heimgekehrt, aber unter anderen, besseren oder schlechteren Vorzeichen? Hätte ich in Trump’s Own Country überhaupt bleiben wollen? Oder wäre ich in der kalifornischen Blase davor geschützt gewesen, überhaupt zu realisieren, wer gerade an der Ostküste der peinliche Präsident ist?
Und dann denke ich mir, dass es eigentlich müßig ist, Zeit auf diese Überlegungen zu vergeuden, denn ich bin hier und das gerne und außerdem habe ich ein ganz ganz langes Wochenende vor mir und doch wieder schönes Wetter und wenn ich mir wirklich die Laune trüben will, dann könnte anfangen, darüber nachzudenken, wem ich bei der deutschen Wahl meine Stimme geben will.