Gelesen: Scott Lynch – The Lies of Locke Lamora

Jetzt kenne ich mich schon so lange und falle trotzdem immer wieder auf mich herein. Anstatt das verregnete lange Wochenende dafĂŒr zu nutzen, jetzt aber endlich die Unterlagen fĂŒr die SteuererklĂ€rung fertigzumachen und den Postrehakram fĂŒr die Krankenversicherung auszufĂŒllen, gar nicht zu reden von dem und jenem auf dem Papierstapel, das dringend meiner Aufmerksamkeit bedĂŒrfte, weil irgendwelche Fristen demnĂ€chst ablaufen, höre ich auf Pauls EinflĂŒsterungen und verfalle einem Buch. Ganz und gar und mit Haut und Haar und das zu Recht.

“The Lies of Locke Lamora” spielt in einem Stadtstaat, der vage an das alte Venedig angelegt ist und Locke Lamora ist zwar Waise, aber alles andere als ein Waisenkind und steigt rasch zum AnfĂŒhrer der “Gentlemen Bastards”, einer Gruppe von cleveren Dieben auf. Scott Lynch schreibt in einer sehr witzigen blumigen Sprache, wechselt stĂ€ndig zwischen Zeitebenen und immer, wenn man glaubt, alle Intrigen durchschaut zu haben, setzt er noch eine drauf; mit ziemlicher Sicherheit ein Erbe seiner Zeit als Autor von Rollenspielen.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich die vielen FolgebĂ€nde noch lesen will; ich fĂŒrchte, man kann das Thema totreiten und das wĂ€re schade, aber dieser eine und erste hat mir das diesjĂ€hrige Pfingsten versĂŒĂŸt. Weil das Buch schon 2006 erschienen ist, gibt es bereits eine deutsche Übersetzung, die allerdings allerorten sehr verrissen wird.

Empfehlung: Lesen, wenn’s an Pfingsten regnet und die SteuererklĂ€rung fertig ist.

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