Die Frau Doktor verschreibt eine Medizin, ich lege das Rezept in der Apotheke vor, zahle moderat zu und trage meine Tabletten in ordentlichen Blisterpackungen in einer Schachtel mit Waschzettel heim.
Das ist schon ganz anders als sich an Waschpulver-, Glückwunschkarten-, Müsli-, Spirituosen-, Parfüm-, Gartenmöbel-, Babynahrung-, vielemeterweise OTC*-Zeugs zur Selbstmedikation-, Krückstock-, Putzlappen-, Duftkerzen- und sonstigen Regalen vorbei ganz nach hinten in den Drugstore zu arbeiten, eine Prescription zu präsentieren und ganz egal, ob Neumedikament oder Re-Fill, von einer freundlichen Weißkittelperson aufgefordert zu werden, doch erst mal ein wenig shoppen zu gehen und in einer Viertelstunde wieder vorstellig zu werden, dann nämlich, wenn der “authorized pharmacist” die Pillen aus Blisterpackungen in orangene Plastikbehälter mit weißem Schraubdeckel gedrückt hat. Das nämlich macht das Mittel erst zur Medizin.
Bei der Ausgabe von Arznei steckt die USA noch im vorigen Jahrhundert fest, da hilft es auch nicht, dass Health Insurance so viel besser klingt als die deutsch-pessimistische Krankenversicherung.
* OTC steht für “over the counter”, d. h. nicht verschreibungspflichtige und einem jeden direkt verkäufliche Medikamente. Da gibts auch Sonderangebote, wie drei Schachteln Aspirin zum Preis von zweien oder beim Einkauf von drei Tuben Cortisoncreme noch eine Packung Vitamin C dazu etc.