Umsonst und draußen

Der Plan war raffiniert: an Feierabend nicht auf den vollkommen verstopften 101, wo alle paar Meilen Unfälle zu dicken Rückstaus führen, weil sich alle wieder aufführen, bloß weil’s ein bißchen regnet gnagnagna, sondern stattdessen hintenrum über die Nebenstraßen zum Supermarkt. Toni hat die beste Route gewählt und memoriert weil er weiß, daß Nässe und Dunkelheit meinem eher zarten Navigationstalent nicht zuträglich sind. Gar nicht zuträglich! Ging auch ganz gut, bis auf einmal alle vor uns ohne ersichtlichen Grund anhielten. Bei näherer Betrachtung durch die Regenschleier wurde es deutlicher: die praktische Nebenstraße ist vollkommen überflutet und ein Blinkepfeil weist zum Umkehren an. Tun wir auch, und zwar direkt neben einem anderen Blinkeschild, das “Sand and Sandbags for free” verspricht.

Wenn es was umsonscht gibt, ist man als Schwabe ja immer gleich versucht, das einzusacken. Habe mich dann aber doch beherrschen können, denn ein Keller kann mangels Keller unter dem Häuschen nicht vollaufen und wenn der Regen so stark werden sollte, daß er sich unter der Haustür Einlaß ins Wohnzimmer verschafft, dann hat Pumpi versagt. Glaub ich nicht, ich vertraue Pumpi, so wacker wie die sich im wesentlich ärgereren Pineapple Express im Dezember geschlagen hat.

Sonst alles gut: Licht, Heizung, Internet – alle da. 70.000 andere Haushalte in der Bay Area warten noch darauf, daß sie auch wieder im Warmem und Hellen ihre Blogs schreiben können.

Und übrigens: in Yosemite schneits und auf den Zugangsstraßen in den höheren Lagen besteht seit heute Nachmittag wieder Schneekettenpflicht.

Add a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *

4 + 8 =