Autoradio

Jetzt,  wo es keine Anekdoten aus dem CalTrain mehr gibt, sollte man meinen, dass An- und Abfahrt zum Arbeitsplatz nicht mehr berichtenswert seien. Wen interessiert schon, ob man gut durchgekommen ist, oder im Stau gestand hat.

Ahaber: mir ham a Autoradio. Wir werden jeden Morgen aufs neue mit der Wahnsinnskatastrophe konfrontiert, dass die eigene Verlobte auf einer Party entdecken muss, dass eine andere Frau den gleichen Ring trägt wie sie selbst. Beziehungskrise am Horizont? Gar Hochzeit gefährdet? Nicht doch. Einer weiß Rat, denn “You got a friend in the diamond business”. Der Spot läuft, wenn man Gewährskaliforniern glauben darf, hier in der Gegend unverändert bereits im 15. Jahr.

Fast immer anschließend kriegt sich ein Herr vor lauter “Ahhh und Woowww und Ohhh” nicht mehr ein, dass es in einer Supermarktkette wahrhaftig einen “indoor Farmer’s market” geben soll. Tatsächlich  handelt es sich bei dieser “Sensation” um eine überdachte Obst- und Gemüseabteilung. Wer weiß, von welchem dachfreien Stern der kommt…

Im redaktionellen Teil wurde in O-Tönen von den Hörerreaktionen auf den Vortrag eines russischen Sängers berichtet. Allesamt waren über das Schicksal der besungenen ant (Ameise) zu Tränen gerührt, sie mußten sich teilweise sogar nachschminken (man denke)! Teilnahmsvoll ließ die Moderatorin wissen, auch sie habe eine Lieblings-ant, an die sie bei dem Lied habe denken müssen und die sie dann gleich anschließend angerufen habe. Um zu erfahren, Auntie Annie sei wohlauf. Ich empfehle russichen Liedermachern, hinfort wieder Babuschkas zu besingen. Da ist keine Verwechslungsgefahr zum Insekt gegeben.

In den Nachrichten heute: Man möge vielleicht versucht sein, die Wirtschaftskrise damit zu bekämpfen,  im Keller seines Eigenheims ein Strip-Lokal zu eröffnen, wo man die Damen mit irgendwelchen Jellydingern für einen Dollar das Stück bekleben könne und darüber hinaus möglicherweise noch erwägen, Alkohol an Minderjährige (d.i. Menschen unter 21 Jahren) auszuschenken. (War ich bis dato nicht, was eventuell daran liegt, dass das Haus kein Basement hat.) “But beware!” Eine Dame in Texas hat offensichtlich heute in den frühen Morgenstunden herausfinden müssen “that this was not the right way to solve her personal financial crisis”. Die Polizei habe die Stripperinnen und den Alkohol beschlagnahmt.

To be continued. Stay tuned.

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