soweit heute morgen die Anzeigetafel, als ich am Bahnhof ankam. Wann der Zug 211 hĂ€tte abfahren sollen, weiĂ man als CalTrain-Rider entweder gefĂ€lligst auswendig oder sieht auf dem Fahrplan auf dem Bahnsteig gegenĂŒber (Southbound) nach. Oder auf dem iPhone.
Das wĂ€re der Zug vor meinem gewesen. HĂ€tte ich mir ja gleich denken können. AuĂer denen, die morgens immer mit mir an der Haltestelle rumstehen, waren noch jede Menge Fremde da. Und warteten. Und warteten weiter. Ca. eine Viertelstunde, nachdem der Zug fĂ€llig gewesen wĂ€re, teilte die Anzeigetafel mit, der Zug werde sich um 14 Minuten verspĂ€ten. Aha. Und ab wann gerechnet? Ab der ersten AnkĂŒndigung einer VerspĂ€tung? Im Vergleich zum eigentlichen Abfahrtszeitpunkt, der um nunmehr 20 Minuten ĂŒberschritten war? Der Zwist ist den Jungs in der Leitstelle auch aufgefallen, die VerspĂ€tung wurde einfach aufgestockt, auf nunmehr 36 Minuten und ab wann zu rechnen sei, war immer noch uneindeutig. Eine iPhone-Batterie spĂ€ter kam der Zug, ĂŒberfĂŒllt, natĂŒrlich, und war unterwegs vom Expresszug zum “Every Stop”-Zug mutiert. An der 2. der insgesamt 4 anzufahrenden Haltestellen schallte es aus dem Lautsprecher “Hope, you got a minute – we’ll let the bullet pass.” Und da saĂen und standen wir nun eng an eng und warteten auf den Schnellzug (die heiĂen hier “Baby-Bullets”), der dann auch knapp 10 Minuten nach der Durchsage vorbeirauschte. Als wir (8 Minuten spĂ€ter) endlich in The City by the Bay ankamen, bedankte sich die ZugfĂŒhrerin mit den Worten: “Thanks for your patience. We appreciate how our passengers cope with CalTrain issues… bla blubber”.
Jetzt aber mal ernst: die “terminieren” (der Gouvernator hier war mal hauptberulich Terminator und hat wohl noch ein paar unerledigte Arbeiten in seinen neuen Job mitgebracht) einen Zug, halten den halben pendelnden SĂŒden von der Arbeit ab und dann sind’s “issues”?
Nachtrag: ich war heute Abend vor der Heimfahrt schnell noch auf der Bahnhofstoilette. Dort hĂ€ngen Plakate, man möge “any problems” sofort autorisiertem Personal melden. Das nenne ich mal PrioritĂ€ten setzen: kaputte ZĂŒge sind “issues” und nichts gegen die “problems”, die man auf dem Klo gewĂ€rtigen kann.