Life is good

Wenn man abends heimkommt, und die alte Dame von nebenan eilends herbeihinkt, um einem beim Öffnen der Autotür mitzuteilen, wie glücklich sie ist, dass man endlich zu Hause sei, weil sie doch auf einen gewartet habe (schon wieder? Anders als Lien betet Lyn wenigstens nicht um mich). Man dann mit Geschenken überhäuft wird (bloß, weil ich einmal gesagt habe, dass ich Käsebagel mag, hat Lyn, die Gute, zwei Dutzend bei der Senior Center Bakery für mich gekauft) und weitere Naturalien (Salat, Zitronen frisch vom Baum für Limonade und die ersten Erbschen) fürs Wochenende in Aussicht gestellt werden – das ist schon mal sehr schön.

Wenn es dann aber weitergeht, und die Nachbarn vom anderen Haus nebenan sich riesig freuen, dass ich da bin und ganz begeistert vom geplanten Campingwochenende erzählen und fragen, ob ich nicht spontan Lust habe, mitzukommen (ein Platz in ihrem Auto ist noch frei; morgen früh brechen sie mit 5 weiteren Familien nach Santa Rosa auf, zu einen wunderbaren Campingplatz – es gibt sogar ein Spielcasino in der Nähe, falls einem die Natur auf den Senkel geht), dann ist das auch sehr nett. Ich habe die Buben (Xavier und Alejandro) in meinen Garten auf die Bäume geschickt, um frisches Obst für die ganze Bande zu pflücken und den Eltern mit großem Bedauern abgesagt. Ich könnte mir zwar nicht erstrebenswerteres vorstellen, als mit einem halben Dutzend mexikanischer Großfamilien zu campen, aber a) muss ich leider arbeiten, und b) bekomme ich abends Besuch aus Deutschland.

Wenn dann Betten beziehen ansteht, was absolut nicht zu meinen Lieblingsaufgaben im Haushalt gehört, aber Bestandteil der Vorbereitungen ist, das Rote Zimmer im Westflügel für den nächsten Gast bereit zu machen, erfüllt mich das mit so viel Vorfreude, dass die frische Bettwäsche quasi ganz von selbst um Decken und Kissen gleitet. Kannst kommen, Lenchen.

Wenn zwischendrin der Meister anruft und mitteilt, er habe die Freitagsstunde für mich vorverlegt, damit ich sowohl Besuch wie auch seine “Blessings” bekommten kann – dann wird das ja immer noch besser…

Dass ich es irgendwie hinbekommen habe, den “Don’t Ask, Don’t Tell”-Blogpost, an dem ich seit zwei Tagen schreibe, zu meiner eigenen Zufriedenheit fertigzustellen, und heute schon wieder Theaterkarten gewonnen habe, ist wahrscheinlich auch dem guten Stern zuzuschreiben, unter dem dieser Abend steht. Bestimmt träume ich heute Nacht noch etwas extra Tolles.

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