“Confetti” ist so einer von diesen Wohlfühlfilmen wie “Vier Hochzeiten und ein Todesfall” und “Love Actually”, lustig, luftig, leicht, schmissige Dialoge, nicht ganz ohne Drama, sehr britisch. Bei mir ehrenhalber in die Nostalgie-Kategorie aufgenommen, weil diese Streifen schon vor ihrer Entstehungsgeschichte so 4711-altmodisch sind.
Das titelgebende “Confetti” ist hier ein Fachblatt für Hochzeiten, das in einem alljährlichen Wettbewerb die schönste Hochzeit des Jahres prämiert, sich aber in diesem Jahr dafür entschieden hat, stattdessen die originellste zu nehmen. Hihi, haha. Allein der Bewerbungsprozeß ist schon ein Schenkelklatscher nach dem anderen, was das für Leute sind, hihi, haha und die drei Paare, die es schließlich in die Auswahl schaffen, hihi, haha.
Die Kamera ist die ganze Zeit life dabei (man nennt das Format “Mockumentary”), bei den jungen Menschen zu Hause, beim Klamotten anprobieren, beim Tänze proben, beim Streiten, drinnen, draußen, bei Terminen mit den Wedding Plannern, einem entzückenden schwulen Paar, das permanent herausgefordert ist, die Vorstellungen der Brautpaare (und ihrer Familien, oy!) vom “schönsten Tag ihres Lebens” mit dem knappen Budget der Chefredakteurin mit hoher Eigenleistung in Einklang zu bringen. Sehr sehr hübsch.
Ganz besonders wollte ich Olivia Colman und Robert Webb loben, die “Naturalisten” sein sollen, also die meiste Zeit nackich sind und mit dem “wann-bedecke-ich-was-für-wen” sehr schön spielen. Inzwischen habe ich aber gelesen, dass man die beiden wohl über den Tisch gezogen und nicht verpixelt hat, was man versprochen hat zu verpixeln und nun stehe ich als Publikum vor der Situation, dass Frau Colman eine schauspielerische Leistung erbracht hat, die für sie “die schlimmste Erfahrung” ihres Lebens war. Darf ich sie in der Rolle trotzdem gut finden? Hmmm.
Wo ich sonst immer erzähle, dass die Crème der britischen Schauspieler dabei war, ist es dieses Mal halbfette Sahne, aber immer noch Sahne und die können’s alle und machen es ganz wunderbar. Für einen äh-bäh-Herbstabend mit heißem Tee und Lebkuchen, ja, jetzt, absolut geeignet.