Mein Termin heute Vormittag hat länger gedauert als geplant und nun bin ich unterkoffeiniert und unterzuckert und Hunger habe ich auch. In diesem Zustand werde ich leicht schwer grätzig.
Was ein Glück, dass ich schon damals bei der Wohnungssuche darauf geachtet habe, dass hier Menschen verschiedener Nationalitäten mich mit ihren Landesküchen aus einer solchen Notlage befreien können. Pho? Nein, danke. Heute nicht. Ein Falafel-Dürüm mit alles (außer Zwiebeln) und scharf? Das isses.
Flugs wirft der Herr von Feinkost Başak ein paar Falafel in die Aufwärmschale (nach einem prüfenden Blick auf mich und meine gefletschten Fangzähne legt er noch eins nach), grillt den Fladen, bringt Soßen aus und belegt mit allem, was die Salatschalen hergeben (außer Zwiebeln) und streut ordentlich scharf drauf. Einmal gekonnt wickeln, dazwischen den Zahlungsvorgang erledigen, hah! Gleich gibts Essen.
Oben rasch aus den Stiefeln geschlüpft, Jacke und Schal aufgehängt, einen Teller geholt (soviel Tischkultur muss sein), Kiefer ausgehängt und abgebissen. Einen großen Mundvoll soßigen Salates im Teigmantel gekaut und geschluckt. Und nochmal. Jetzt müßten aber die heißen Falafel doch bald mal kommen? Oh Mann! Kein Falafel. Nirgends. Oh Mann, Osmane!
Also wieder in Stiefel, Jacke und Schal. Meine Falafel, stellt sich heraus, sind immer noch in der Mikrowelle. Das passiert uns aber nicht noch mal. Sobald das Brot geröstet und die Kichererbsenklöpschen wieder warm gedreht sind, machen wirs im zweiten Anlauf richtig. “Falafel zuerst!”
Afiyet olsun!