Burghausen hat nicht nur die längste Burg der Welt, nein, auch eine sehr lange Rundherumstraße (seeeehr lang), den Chemie-Giganten Wacker (man möchte dort, vor allem nachts, gerne ein paar gigantische Industriefotos schießen, wenn die beleuchteten Gebäude in Waberlohen wanken), ein sehr bekanntes Jazzfestival, jetzt doch keinen Windpark, dafür aber ein winziges, sehr rühriges Kleintheater. 40 Sitzplätze in einem ungefähr 65qm großen Raum. Da wo kein Publikum ist, ist Bühne und auf der spielen Lisa Hanöffner und Patrick Brenner den “Enkeltrick”.
Ganz klassischer Boulevard (Buch: Frank Piotraschke), quasi eine zum Slapstick überdrehte Episode des “Tatortreinigers”. Die Chemie zwischen Hanöffner und Brenner stimmt, das Tempo auch, die Aberwitzspirale dreht sich vor dem wohlwollend-dankbaren Publikum im ausverkauften Haus höher und höher. Das macht großen Spaß und deswegen habe ich mich um so mehr geärgert, dass man sich bei Omma Veronicas sprachlicher Prägung nicht ein bisschen mehr Mühe gegeben hat. Sie scheint ihre Jugend gleichermaßen am Jungfernstieg, auf der Kö und im Ruhrpott (“Hömma, ey”) verbracht zu haben und mich haben die ständigen Wechsel arg irritiert. Dabei wäre das so einfach einzufangen gewesen.
Noch einfacher, da sind sich meine Gastgeberin und ich einig, wäre es gewesen, die über die Maßen laute und fürchterlich gesellige Bühnendialogenachplapperin in der ersten Reihe zum Schweigen zu bringen. Das nächste Mal werden wir vorsorglich Augenbinden und Knebel mit uns führen und schrecken, Madame, nicht davor zurück, sie einzusetzen! Hah!
Meinen Gastgebern wie immer Dank für alles! So bringt man Menschen dazu, wiederzukommen.