Gelesen: Yoko Ogawa – “Insel der verlorenen Erinnung”

Der Titel sagt es schon: auf einer Insel verschwinden Dinge. Schiffe (was auf einer Insel wirklich problematisch ist) und Hüte, Vögel, Rosen. Und die Insulaner vergessen, dass es diese Sachen je gab. Bis auf einige wenige Ausnahmen, die sich erinnern können. Die werden von der “Erinnerungspolizei” gejagt und verschwinden ihrerseits. So die Mutter der Heldin, ihre ehemaligen Nachbarn, andere.

Mir hat das Buch nicht gefallen. Es mäandert zwischen Poesie und Banalität und wie schon bei anderen Büchern japanischer Autor*innen tue ich mich sehr schwer damit, mich den Figuren anzunähern. Die Heldin, eine Romanautorin, und auch die Hauptfigur ihres Romans sind ganz furchtbar devote Frauen, deren Gefühlswelt sich mir partout nicht erschließt. Ich hätte, schreibt der Kritiker der FAZ hier “ein unwiderstehliches Plädoyer für die subversive Kraft der Literatur” lesen sollen.

Hab ich nicht.

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