Dem Finanzamt hat es gefallen, mir spontan eine neue Steuernummer, eine andere Außenstelle und eine neue Sachbearbeiterin zuzuteilen. So kann man Menschen auch beschäftigen, aber sei’s drum, die Dame scheint nett zu sein, und hat mir angeboten, künftige Schriftwechsel gerne per e-mail zu betreiben.
Sie teilt mir dann via Schneckenpost mit, welche Unterlagen sie gerne noch nachgereicht bekäme und ich maile sie ihr mit ein bißchen Begleittext als .pdf zu. Bekomme daraufhin quasi mailwendend vom Mailserver der Finanzämter Bayerns Bescheid, meine e-mail sei angekommen und werde nun von der zuständigen Person bearbeitet. Sehr schön. So mag ich das. Effektiv.
Ja. Nein, nein. Nicht doch. Denn ein paar Tage später e-mailt mir die Sachbearbeiterin S. sie hätte sich zwar sehr gefreut über meine Zusendung, aber die habe sie leider ohne Text und Anhänge erreicht. Sie weist auf die Regeln im “Kleingedruckten” hin, die ich übrigens ganz exakt eingehalten hatte, und auf die Option, meine e-mails künftig an poststelle-sr@famuc.bayern.de zu schicken, da sei die Firewall nicht ganz so heikel.
Und so machen wir das seitdem: ich schicke alles, was sie gerne hätte in den vorgeschriebenen Formaten an sie (Fristwahrung) und gleichermaßen an die Poststelle, wo man das dann für sie ausdruckt und per Hauspost verteilt. Dauert halt a bissele, hält aber dafür sehr viele Menschen in Lohn und Brot.
Man kann gegen Amerika haben, was man will, aber da kann jeder Winzladen, jeder Versorger und jede Behörde störungsfreien Kundenkontakt via e-mail halten. Und – sofern man eine Kreditkarte benutzt – klappt es sogar mit dem elektronischen Bezahlen. Selbst bei der IRS.