Aber von wegen. Geschirr von der ganzen letzten Woche eingeweicht, währenddessen die erste Ladung Wäsche in die Waschmaschine. Gespült, zweite Geschirrladung eingeweicht, währenddessen Bett abgezogen. Wäsche raus, Maschine mit Kochwäsche gestartet, erste Fuhre bei eiskaltem Wind und strahlendem Sonnenschein aufgehängt. Abgetrocknet, verräumt, weiter gespült. Wieder Wäsche aufhängen. Langweilig? Finde ich auch.
Also los. Dinge erledigen. Getreu dem Motto “nicht immer nur nehmen, auch mal geben”, Zeugs zur Heilsarmee gebracht. Mal schnell beim Friseur direkt daneben fragen, wann sie Zeit für mich haben. Treffe auf drei höchst gelangweilte Beauty-Saloon-Damen. Ich werde zum Haare waschen gebettet, eine gibt mir eine Shampoo-Kopf- und Nackenmassage, die zweite “modelliert” derweil mit Heißwachs meine Augenbrauen, die dritte knetet aus purer Langeweile meine Füße. Selbst ohne Eselsmich fühle ich mich sehr kleopatresk.
Nun aber weiter, Kleopatra braucht neue BHs. (Das ist für mich wie Schuhe kaufen, ich hasse es, und warte immer, bis sie wirklich zerschlissen sind. Nach kanpp zwei Jahren in den hiesigen Waschmaschinen ist es soweit. Ich muss.) Keine Ahnung, welche Größe ich hier habe. Also am besten ins Fachgeschäft, zu Victoria’s Secret. Klar, kein Problem, ein “Bra-Pro” werde mich vermessen. Auftritt Gigi. Georgina “Gigi” Gonzales, ein aparter Mix aus Latino- und pechschwarzen Genen, knapp 1,50 (Meter) groß, springt mit einem Maßband an mir hoch, nimmt Messungen vor, murmelt Zahlen, und diagnostiziert Körbchengröße Doppel-D. Was? Echt? Das hatte ich ja noch nie. Und sie habe sich bestimmt auch nicht vermessen? Nein, nein, sie habe B (definitiv mehr als ich), und bei meinem Brustumfang müsse ich mindestens D haben, eher aber das doppelte. Sie holt mir mal rasch einen, zum Ausprobieren. Ich zwänge mich in dieses Geschirr und verlange spontan nach zwei großen Pampelmusen, aus eigenen Ressourcen kriege ich das nie gefüllt. Gigi ist den Tränen nahe, weil sie mir nicht helfen kann, sowas von, like, sorry, entschuldigt sich im Namen von Victoria’s Secret minutenlang, dass man auf meine Beürfnisse nicht eingehen könne. Dabei bräuchten sie doch bloß Obst ins Sortiment aufzunehmen. Ich weigere mich zu glauben, dass ich ein Einzelfall bin. Und werde bei Sears in der “intimate appareal” Abteilung ohne Aufwand fündig. Habe ich das endlich hinter mir. Es dauert ziemlich lang, bis ich vom Parkplatz wieder wegkomme, der kalte Wind hat nicht nur mich in die Mall getrieben.
Jetzt zum freudvolleren Teil, Pflanzen kaufen, Tomaten und Auberginen und Squashes. Quasi: Ratatouille. Und ich gönne mir ein Zitronenbäumchen. Im Supermarkt nebenan lasse ich den Inhalt meines Penny-Glases durch die Zählmaschine rattern. Das kostet entweder 15% der Gesamtsumme oder nichts, wenn man sich den Betrag in Form einer Gutschrift “auszahlen” läßt. Bei meinem Amazon-Wunschzettel keine Frage. Mann, ist mir schlecht. Ungefrühstückt und jetzt ist es schon nach 5:00. Keine Lust auf was kaltes und kein Nerv mehr, um zu kochen. Also Thai Take-out. Bestelle ich da wirklich immer das rote Entencurry? Die Frage “as always?” läßt es fast vermuten…
Hurtig nach Hause, schnell essen, dann die Wäsche aus dem Wind holen, bevor die Sonne weg ist und sie wieder klamm wird. Löcher buddeln, Pflanzen, Wässern. Es empfiehlt sich, den Schlauch nicht gegen die Windrichtung zu halten, aber ich will eh noch duschen. Bett neu beziehen, Wäsche und restliches Geschirr verräumen. Blog schreiben. Beginn des Freitzeitprogramms (Simpsons auf Hulu) um 22:00 Uhr.
Tell me why I don’t like Mondays.