Nach all dem, was im Staate Dänemark faul war, war ein Kontrastprogramm dringend angesagt. Neues hatte ich schon, also warum nicht mal was Altes? Obwohl… Dergleichen birgt ja immer Risiken, denn wenn sich der nostalgievernebelte Blick beim Wiedersehen klärt, dann stellt sich doch manches, das man als kindgerecht und schön in Erinnerung hatte, als rollenklischeebehaftet, sex- oder rassistisch heraus.
Peter S. Beagles Einhorn hat sich erstaunlich gut gehalten. Die Animationstechnik hat natürlich in den letzten 40 Jahren große Fortschritte gemacht, aber dieses 80er Jahre Produkt hat einen sehr eigenen, fast intellektuellen Charme und kann sich noch gut sehen lassen. Wie in jedem echten Märchen geht es nicht ganz ohne Grausamkeit (gut so) und die Rührseligkeit wird mit einem guten Maß an Comic Relief aufgewogen. Selbst der Soundtrack von America ruft eher ein nostalgisches Hach! hervor als – wie ich befürchtet hatte – ein genervtes “Geh-mir-doch-weg-mit-Eighties-Kitsch”.
Wie kindertauglich The Last Unicorn ist, wage ich nicht zu beurteilen. Aber ich sage ihm eine große Renaissance als Stonerfilm hervor, wenn “Legalize it” endlich durch ist… Mit vielen Munchies.