Mein Internet benimmt sich in den letzten Wochen wie ein bockiges Huftier und macht mir mit seiner Unzuverlässigkeit das Streamen und das Homeoffice zur Qual. Das habe ich meinem Fürteuergeldprovider mitgeteilt und die erkennbar im Berliner Umland beheimatete Dame kriegte sich gar nicht mehr ein vor Gunst, als sie mir vorletzte Woche sagte: “Freu’n Se sisch, Sie kriejn noch vor Weihnochdn een Dechnika.” Der war denn auch heute da, fand oben an diversen Buchsen und Geräten nichts Auffälliges und begehrte nun Zugang zum Kabelschrank. Sowas hab ich gar nicht. Kleiderschrank, ja. Wäsche-, Geschirr-, Vorratsschrank. Auch ja. Alles. Aber ein Schrank nur für Kabel? Das wäre bei meiner eingeschränkten Wohnfläche doch sehr übertrieben. Findet der Techniker auch. Den Hausmeister solle ich anrufen, der Schrank sei meist im Zählerraum.
Mag sein, dass der Schrank da ist. Aber nicht der Hausl. Bei uns räumt der immer nach dem Laubblasen früh um sechse Schnee oder sonstwas auf und macht dann am frühen Nachmittag zu Recht und wohlverdient Feierabend. Aber ich habe Glück, die Dame von der Verwaltung findet den Hausmeister und er sperrt das Inner Sanctum auf. Freund Techniker stürzt sich auf seinen Kabelkasten und mißt sich die Finger wund. Nach einer halben Stunde kommt er wieder hoch und meldet Vollzug. Nun hätte ich wieder das extraschnelle Internet, das seine Firma immer verpricht (aber nie halten kann). Schuld sei ein “Wackeligkontakt” gewesen.
Für diese Wortschöpfung und die schnelle Reparatur noch vor Weihnochdn bekommt er ein dickes Danke und eine Tafel Schokolade und ich ein Internet. Alle glücklich.