Schon ewig nimmer im Kino: Wolf Children

So ein aller-, aller-, allerliebster Zeichentrickfilm! Der Plot ist denkbar einfach: frĂŒh verwitwete junge Frau zieht mit SĂ€ugling und Kleinstkind aufs Land, um sie dort fern von den Unbillen stĂ€dtischer Zivilisation großzuziehen. Der Twist: Papa war ein Werwolf. Der Film begleitet Heldin Hana (“Blume”) und ihre Kinder Yuki (“Schnee”) und Ame (“Regen”) ĂŒber ungefĂ€hr 12 Jahre, dann sind die Lebenswege der Wolfskind/-welpen angelegt und gefestigt und die Mutter bleibt alleine in ihrem Haus in den Bergen zurĂŒck.

In wunderschönen Bildern (Hach, die Jahreszeiten! Hach, die GewĂ€sser! Hach, die Farben, Farben, Farben!) erzĂ€hlt Autor und Regisseur Mamoru Hosoda eine Geschichte vom Heranwachsen und Erwachsenwerden, von Mutterliebe und extrem gegensĂ€tzlichen Geschwistern, vom Scheitern und Gelingen, vom Anderssein und Dazugehörenwollen. Ruhige und dramatische Zeiten, wie es halt so ist im Leben. Er spielt ganz großartig mit Farbsymboliken (die Reflexion einer winzige Gestalt im gelben Regenmantel in einer PfĂŒtze nach dem großen Unwetter, eine weiße Winterlandschaft, nur aufgebrochen von bunten Schals) und hat ein ausgesprochen gutes Auge fĂŒr Details wie Regentropfen auf LotusblĂ€ttern oder in einem Spinnennetz, Tropfen aus einem durchnĂ€ĂŸten Fell, von Tauwasser geschwollene BachlĂ€ufe. Hach! Hach! Hach!

Der Animationsstil entspricht sicher nicht mehr den heutigen Sehgewohnheiten, ist aber in seiner schlichten Ruhe und Detailverliebtheit eine Wohltat fĂŒrs Auge. Tut zwischendrin mal ganz gut. Darum: Anschauen! Anschauen!

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