Wiedergesehen: “Der Teufel trägt Prada”

Neulich irgendwo in einer Umfrage gelesen, dass die Mehrheit der Befragten “Der Teufel trägt Prada” für Meryl Streeps besten Film halten. Davon abgesehen, dass ihr bester “Sophie’s Choice”, dicht gefolgt vom unglaublich unterschätzten “Florence Foster Jenkins” und bei den Fernsehproduktion fraglos “Angels in America” ist, könnte diese Frau auch ein Spiegelei spielen und wäre besser als jedes Hühnerprodukt.

Das wollen wir doch mal sehen, dachte ich, und wandte mich meinem DVD-Regal zu (ich bin alt, ich habe sowas noch). Nur um feststellen zu müssen, dass meine “Sophie’s Choice”-DVD wohl dem Leihnehmer so gut gefallen hat, dass sie nicht mehr zu mir zurückgekommen ist. Hmmm. “Florence Foster Jenkins” hatte ich im Frühjahrslockdown erst wieder geschaut. Hmmm. Also doch die Fashion-Geschichte.

Der Filmplot taugt nix. Mir sind Schuhe und Klamotten wurscht und die Promis, die sich selbst spielten, hätten auch von der Straße weggefangene Statisten sein können, die kenne ich genauso wenig. Anne Hathaways Figur bleibt langweilig, weil von Anfang bis Ende vorhersehbar, dasselbe Schicksal teilt Emily Blunt. Einzig Stanley Tucci darf wenigstens ein bißchen schauspielen. Dagegen die göttliche Meryl, Triple-Hach. Ms. Streep schafft mit einem heruntergezogenen Mundwinkel mehr Weltekel als Houellebecq in seinem Gesamtwerk.

Fürs nächste Mal in 5 bis 10 Jahren würde mir ein Zusammenschnitt der Streep-Szenen reichen.

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