Winter is coming

Schlecht für die Baubranche (“Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr”), schlecht fürs Sozialleben (“Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben”), schlecht für den Schlaf (“Wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben”), ganz übel für die, die sich auf der richtigen Seite von Mr. Martins Mauer wähnen – kurz: „nun naht der Winter unsers Mißvergnügens“*.

Ich habe vorhin viel zu viel meiner knappen Freizeit darauf verwandt, die dicke Daunendecke aus ihrer Sommerfrische zu holen und in behagliche Biberbettwäsche zu hüllen (flauschiges Flanell stand nicht zur Verfügung, wäre aber mindestens ebenso hübsch alliterativ gewesen) und die warmen Jacken mit den Pelzpuschelkapuzen auf den Balkon zu hängen, damit der Mottenschutzmief vom Wind verweht wird. Ehrlich, Kalifornien mit nur einem Satz Klamotten fürs ganze Jahr plus ein, zwei, drei Hoodies für wenns mal kühler wird war in der Hinsicht schon sehr viel mehr meine Gegend.

Zum Mitschreiben, in Großbuchstaben: ICH BRAUCHE KEINE JAHRESZEITEN! Schon gar keine mit einstelligen Temperaturen. Dauersommer am oberen Ende der 20°C-Skala reicht mir völlig. Erderwärmung, anyone?

* Im Original: “Now is the Winter of our Discontent”, Richard III, Shakespeare.

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