Einer jener Tage (Erinnerung an die Sommerferien 2020)

Django von Nebenan ist seit vier Uhr früh auf den Beinen, um die Sonne aufzuwecken. Man sollte meinen, dass so ein Hahn damit sein Tagwerk erledigt hätte, aber weit gefehlt. Django hat nicht nur den eigenen Hühnerharem, sondern auch noch den von Nebenan zu begatten, damit sich sein stolzer Vaterblick an vielen vielen weiteren gelben Flauschbieberln weiden kann. Ganz ehrlich? Vaterschaftsklagen und Junggeflügel sind mit um die Zeit noch mehr totwurscht als sonst. Andererseits, wo ich schon wach bin, kann ich auch aufstehen. Schlaf aus den Augen gewaschen, Haare gekämmt, Zähne geputzt, vielleicht schaffen die Hausherrin und ich noch einen Frühschwimm im See um die Ecke, bevor der Tag ernstlich anfängt.

Nix da! Aus dem Frühstücksfernsehen gröhlt mich ein für die Tageszeit viel zu fröhlicher Bayer mit rollendem “R” an. Jungbrunnen Joghurt schreit er, und dass jetzt lifestyle-bewußte Chinesen dem armen Bulgarien auf der Suche nach der ewigen Jugend auf den Leib rücken. Entweder liegt es an der Tageszeit oder an meinen ungewaschenen Ohren oder an diesem Berufsbayern, aber der rollt doch das “R” sogar bei “Ewige Jugend”, herrjemineh.

Es kann ja nur noch seltsamer werden. Wird es. Ein kalifornischer Freund schreibt, sie seien nun dazu übergegangen, ihren zukünftigen Ex-Präsidenten nur noch Herr Gropinfuhrer zu nennen. Ob ich wohl die Rechtschreibung prüfen könne. Muss ich nicht. Ist super so. Noch keine neun Uhr und alle wahnsinnig.

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