Gelesen: Genevieve Cogman – “The Invisible Library” – Serie

Ich habe eine ganze Weile überlegen müssen, wie man das, was Ms. Cogman schreibt, nennen könnte und bin dann drauf gekommen: es ist so eine Art Kochbox-Literatur.

Da ist zunächst die Heldin, Irene. Sie ist Bibliothekarin und Agentin der Unsichtbaren Bibliothek mit dem Auftrag, in den verschiedensten Parallelwelten Bücher zu klauen. Ihr jugendlicher Assistent ist der jüngste Nachkomme einer Adelsfamilie. Inkognito, denn adelige Abstammung ist gleichbedeutend mit ein Drache sein (je nach situativem Bedarf in Mensch oder Tiergestelt). Die Welten, die sie durch Portale der Bibliothek bereisen sind irgendwie immer ein bißchen Sehnsuchtsreiseziele sowie steampunky und bevölkert von Phantasiewesen wie Feen, Werwölfen, Vampiren etc. Solchen Geschöpfen kann man natürlich am besten mit Magie begegnen, und darum beherrscht Irene THE LANGUAGE. Eine linguistische Präzisionswaffe, die ihr erlaubt, Opponenten kurzfristig davon zu überzeugen (IN GROSSBUCHSTABEN), dass sie sich gerade vollkommen rechtmäßig in der Schatzkammer, dem Schlafgemach des Herrschers, im supergeheimen Archiv des Schurkenbibliothekars Alberich, kurz an jedem Ort, an dem sie nichts verloren hat, aufhält. Das sind die Zutaten zur Kochbox. Aus denen hat Ms. Cogman bis dato sieben Bände dieser recht erfolgreichen Serie gemacht und wenn der Verlag weiter bezahlt, legt sie nach.

Es ist nicht so, dass ich ihre Bücher nicht zwischendurch mal ganz gerne lese, dennoch bleibt meist das Gefühl von “guilty pleasure” – so, wie wenn man von Mama einen ganzen Stapel “Bunte” bekommen hat und die auf einen Sitz wegblättert, statt mal wieder Hamlet zu lesen.

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