Für Godot

Ist euch schon einmal aufgefallen, wie Menschen in Filmen warten? Auf der Treppe eines New Yorker Brownstones, auf einem Poller am Meer, auf einem Holzklotz vor malerischer Bergkulisse. Warten. Warten auf jemanden, mit dem sie sich nicht verabredet haben, von dem sie aber ganz sicher zu wissen glauben, dass er irgendwann genau an dieser Stelle auftauchen wird. (Gilt für die Dame ebenso.) Und was tut der Mensch im Film, während er wartet? Allenfalls erwartungsvoll ins Leere starren. Ansonsten? Nichts.

Und das in Zeiten wie diesen, wo keine Minute ungenutzt bleiben darf. Wo man im Restaurant noch nicht mal ganz vom Tisch aufgestanden ist, und der/die Begleiter/in schon das Handy zückt, um sich die Pinkelpause zu vertreiben.

Nein, die Moral der Geschichte gibts heute nicht. Einfach mal drüber nachdenken?

PS: Während ich geschrieben habe, kamen mir Zarah (Ich steh im Regen) und Lale (Lili Marleen) in den Sinn. Kann es sein, dass früher zum Warten einfach mehr gesungen wurde?

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