Jetzt, wo ich wieder auf dem Bewerbungspfad bin, erzähle ich potentiellen Arbeitgebern gerne, wie offen ich für Neues bin (dermaßen) und wie flexibel erst (voll).
Ja, schon. Bin ich auch. Aber doch nicht, wenn es um mein heiliges samstags-zum-Frühstück-die-Wochenendausgabe-der-Süddeutschen-lesen-Ritual geht. Da kommt erst der erste Teil mit Politik, Leitartikel und Kommentaren, dann die “Seite 2”, dann das Feuilleton usw. Das wird alles Stück für Stück in der vorgesehenen Reihenfolge weggelesen und dann zu handlichen Päckchen gefaltet und gestapelt, um dem Papiermüll zugeführt zu werden. Das ist immer so. Jeden Samstag. Nicht verhandel- und nicht änderbar.
Es geht doch nicht, dass man mir alles zusammengematscht und ohne ordentliche thematische Trennung und teilweise anderer Reihenfolge als sonst in einem Stück Zeitung vorsetzt? Ich war doch überrascht (und auch ein bißchen entsetzt), wie sehr mich das beim Lesen irritiert hat. Der Grund dafür, sagt die Redaktion, sei ein Streik gewesen. Ich bitte die Herrschaften, sich sehr schnell gütlich zu einigen. Noch so eine Wochenendausgabe, und ich müßte mir tatsächlich eingestehen, dass ich zwanghaft veranlagt bin. Und wer möchte das schon, ey?