Neu im Kino: “How to Train Your Dragon: The Hidden World”

Es wird wohl nie mehr wieder so poetisch und zauberhaft werden, wie das Kennenlernen von Hickup und Toothless im ersten Film. Hach. Da wars für uns alle noch neu, für das Publikum genauso wie für Kind und Drachen und einfach wunder-, wunder-, wunderschön. Dies gesagt habend*: “The Hidden World” ist in manchen Momenten nah dran und ein gutes Ende geworden.

Es war gar nicht so leicht, in München ein Kino zu finden, das die Originalversion zeigt. Das wollte ich aber unbedingt, für mich sind die deutschen Synchronstimmen so fremd, das hätte nicht gepaßt. Und trotz Originalstimmen bin ich am Anfang richtig erschrocken, als das villakunterbunte Berk und seine fröhliche Drachenschar ins Bild kamen. “Meine Fresse”, habe ich gedacht, “wird das jetzt womöglich diese zuckerbonbonfarbene Veranstaltung, vor der ich mich insgeheim gefürchtet habe? Hatte ich am Ende Recht mit meinen Bedenken, dass der Abschluß der Trilogie eine Riesenenttäuschung wird?” Nein, hatte ich zum Glück nicht. Die Geschichte stimmt und dank der sagenhaften CGI sind die Bilder so wunderschön und unvergeßlich, wie man sie sich nur wünschen kann. Der Schurke Grimmel (optisch angelehnt an den jungen Donald Sutherland und sehr schön diabolisch gemein gesprochen von F. Murray Abraham) ist ein würdiger Gegner für den letzten Teil und erhält postwendend seine gerechte Strafe ohne irgendwelche Reichenbach-Falls-Optionen. Gut so.

Gibts an dem Film also gar nichts auszusetzen? Doch, natürlich, ein paar Kleinigkeiten. Die “Lightfury” ist arg glitzerig und glatt geraten, Ausstattung und Kostüme a weng steampunky (ich) bzw. sehr fantasylastig (mein Begleiter) und hätte nicht eines der Drachenjungen kariert sein können? Oder wenigstens gescheckt?

Sonst nix zu meckern. Kind leihen (oder einen Menschen mit Kindergemüt) und anschauen!

 

* “Dies gesagt habend” ist die wörtliche Übersetzung des Englischen “Having said that”, das immer auch ein Signal dafür ist, dass der/die Sprecherin nun aber möglicherweise das Gegenteil seiner vorherigen Aussage behaupten wird und die erste deswegen dennoch nicht falsch ist. Ich kenne keine deutsche Phrase, die das so gut kann – und nein, “was geht mich mein saudummes Geschwätz von gestern an” ist es nicht, weil viel zu abwertend.

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