So lob ich mir eine Fortsetzung! Kein Schnickschnack, nix “reloaded” oder “extended”, sondern einfach die nächste Zahl aufsteigend. Hat mich gleich für den Film eingenommen. Der Rest auch. Der Held ist eine Heldin, der Schurke eine Schurkin, der Retter aus allerhöchster Not eine Retterin (okay, okay, war sie im ersten Teil auch. Edna ist einfach ewig, s. hier: https://imdb.to/2yM6sD5. Großes Lob an Autor, Regisseur und Edna-Sprecher Brad Bird), alle Männer durch die Bank charakterschwache Weicheier*.
Leicht angespoilert: Mr. Incredible, superstark, versagt geradezu sagenhaft als Hausmann (englisch: “Mr. Mom”), derweilen seine PR-tauglichere Gattin und Mutter der drei gemeinsamen Kinder als Elastigirl** ein paar Mal die Welt rettet. Das paßt der Villainess (dohoch, das ist die korrekte weibliche Form) gar nicht ins Konzept und bumm-schepper-klirr-Intrige-böse-Hypnose-Technologie. Geht dann aber doch gut aus, weil die ganze Familie zusammenhilft und füreinander einsteht (Pixar gehört inzwischen schließlich Disney).
Besonders gut hat mir die beiläufig und sehr gelungen erzählte Geschichte vom Erwachsenwerden (in cool: Coming of Age) der ältesten Incredibles-Tochter gefallen, schon allein dafür lohnt sich der Film (Girl Empowerment und so).
Am besten Kind (mit Englischkenntnissen) ausleihen, Kino gehen, unterhalten lassen, sich an Stimmen wie denen von Samuel L. Jackson, Holly Hunter und Isabella Rossellini freuen.
* Woher kommt dieses Phänomen in – vor allem – amerikanischen Familienserien, dass Männer als Deppen dargestellt werden, die in heimlicher Angst vor ihren unheimlich überlegenen Frauen ein seltsam unterdrücktes Dasein fristen und nicht den allergeringsten an sie gesetzten Ansprüchen genügen?
** Wurscht wie alt und mit wieviel Nachwuchs gesegnet, die meisten amerikanischen Frauen referenzieren auf sich selbst als “Girl”, auch die intelligenteren unter ihnen. Hab ich schon in USA nicht verstanden, verstehe ich bis heute nicht.