“Eil-Appell: Krieg – mit deutschen Panzern”

Ich lese den e-mail-Betreff oben und wundere mich noch über Sinn oder Unsinn eines Ei-Appells, während mein schon seit Tagen übermüdetes Hirn auf Autopilot schaltet und alleine und frei vor sich hin assoziiert, “für’n Appel und ‘n Ei”, “eiiiin belegtes Brot mit Schinken, eiiiin belegtes Brot mit Ei…”, “an apple a day keeps the doctor away”, “eierlegende Wolfsmilchsau” (s. https://flockblog.de/?p=34148), “Milchmädchenrechnung”, Buttermacherfrosch*… man sollte demnächst über den Zusammenhang von Agrargesellschaft und Idiomatik forschen; ich brauche dringend ein, zwei, sieben Sabbaticals.

Aha. Heute ist also wieder einer von diesen Tagen. Oi wei.

Mein Telefon klingelt. Es dauert einen (längeren) Moment, bis ich wieder in den “Die-geben-mir-hier-nur-Geld-wenn-ich-mit-anderen-Leuten-spreche”-Modus umschalten und den potentiellen Kunden nach seinem Begehr fragen kann.

* Zwei Frösche, deren Tümpel die heiße Sommersonne ausgetrocknet hatte, gingen auf die Wanderschaft. Gegen Abend kamen sie in die Kammer eines Bauernhofs und fanden dort eine große Schüssel Milch vor, die zum Abrahmen aufgestellt worden war. Sie hüpften sogleich hinein und ließen es sich schmecken.Als sie ihren Durst gestillt hatten und wieder ins Freie wollten, konnten sie es nicht: die glatte Wand der Schüssel war nicht zu bezwingen, und sie rutschten immer wieder in die Milch zurück.Viele Stunden mühten sie sich nun vergeblich ab, und ihre Schenkel wurden allmählich immer matter. Da quakte der eine Frosch: »Alles Strampeln ist umsonst, das Schicksal ist gegen uns, ich geb’s auf!« Er machte keine Bewegung mehr, glitt auf den Boden des Gefäßes und ertrank. Sein Gefährte aber kämpfte verzweifelt weiter bis tief in die Nacht hinein. Da fühlte er den ersten festen Butterbrocken unter seinen Füßen, er stieß sich mit letzter Kraft ab und war im Freien.

(Fabel nach Äsop)

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