Es ist schon a weng a sehr seltsams Gfui, dass frau sich noch ganz genau erinnern kann, quasi als wäre es erst gestern gewesen, wie der Herr in der Mitte ein heranwachsendes – und noch führerscheinloses – Mitglied der niederbayerischen Landjugend war und nicht ein gestandenes Mannsbild und der Regisseur von Wagners Ring. Also des Rings in der “leicht gekürzten” Fassung der beiden Dam- und Herrschaften Autoren links und rechts von ihm und way outta Bayreuth, nämlich z’Unterröhrenbach.
Ich erinnere mich – immer noch, als sei es erst gestern gewesen – wie ich mich als blutjunges Erstsemester in meinen ersten Erstsemesterferien auf den Weg ins Wilde Niederbayerstan aufmachte, der Sprache zwar nicht mächtig, jedoch neugierig und offen für Kultur, Gebräuche, Kulinarik und vor allem für das dortige Theaterschaffen. Verstehen tu ich sie bis heute nicht immer, die Menschen dort*, was der Qualität des Schauspiels der Mitglieder der LSG** Ergoldsbach jedoch keinen Abbruch tut.
Dieses Jahr geben sie den Ring mit zur Goldwache abgestellten Rheintöchtern (“Wigela, Wigela, Weia”), bösem Schurkenzwerg, Göttervater, Göttermutter, Göttermutterschwester, Immobilienhai – nein, Tschulligung, -drache, inzestuösen Zwillingen, der Mundlos/Zschäppe-WG, dem bis dato teuersten Quell in der Geschichte der germanischen Mythologie, den üblichen Verdächtigen sowie Brünnhilde, Gunther, Hagen und Siegfried. Es geht für fast niemanden gut aus, außer Wotans Weib Fricka (Göttermutter), die mit dem schönsten Schwanenhut der Operngeschichte geputzt ihren Gatten verläßt, um sich fortan mit Lohengrin zusammenzutun, “der hod nämli aa a Oper”.
Schee wars. Und wie groß die Kinder von einst geworden sind. Und die anderen, die Alten von damals, schon Pensionisten sind. Teilweise schon seit Jahren. Das kann doch nicht daran liegen, dass ich dort 1981 zum ersten Mal mitgespielt habe?
Vielen Dank fürs Ideehaben, Chauffieren und Wegfinden, liebe Gabriele. Das hast du gut gemacht, das darfst du wieder tun.
* Wenn die B15 nämlich gesperrt ist, und die Erläuterung der Route “und dann biagst in Membo, wo’s aufi geht, scharf links ab” eher noch mehr Fragen aufwirft (für Nichtniederbayern: In Mettenbach am Hügel scharf links abbiegen).
** Die sind jetzt dort auch schon cool geworden, haben eine Website, T-Shirts und eine Abkürzung für das zugegebenermaßen recht sperrige Wort “Laienspielgruppe”.