Samstag, später Vormittag. Nach Wasserplanschen mit Desha, die mir erzählt, daß letzte Woche, wo ich wegen Regen abgesagt hatte (da tritt man, den Badeanzug schon unterm Fleece-Hoodie aus dem Haus, und der Wind bläst einem Wasserschwälle ins Gesicht – also so nicht! und nicht mir mir!), eine Gruppe “skinny girls” bibbernd die Lektion nach der Hälfte abgebrochen hat (ich Glückkind hatte heute ja wieder Einzelunterricht bei Sonnenschein). Wo war ich nochmal?
Genau. Nach Aqua-Yoga habe ich immer einen Bärenhunger. Zwischenstopp bei Mexicana Produce, nach Sam meine beste Quelle für frisches Obst und Gemüse (Kunststück, die werden von ihm beliefert). Plausch mit der Señora an der Kasse über die Probleme von uns Einwanderen (“always family is far away and wants something from you…”), noch schnell “Schönes Wochenende” wünschen und heim, essen. Nix da, sagt sie, ich soll mal noch einen Moment warten, sie hört ihn schon. Wen jetzt? Den Tamales-Mann. Da kommt er, gebeugt unter Last einer eine riesigen Warmhaltebox, die er neben ihrer Kasse aufbaut. “Quieres?” Klar! Mindestens ebenso gerne wie von vielen Schüsselchen esse ich irgendwas Eingewickeltes. “Queso?” Klar! Käse ist mir sehr lieb. “Two make a lunch.” Wenn Sie das sagen, Señora, dann nehme ich zwei. Netterweise weist sie außerdem darauf hin, daß das die extra-milden sind, “sólo dos jalapeños each”.
Heimkommen und warmes Essen ist fertig, wie fein. (Für mich ist das ein Luxus, ich bin immer noch nicht wirklich in der hiesigen Take-out-Kultur angekommen.) Vorgewarnt habe ich die sauscharfen kleinen Schoten vor dem Essen entfernt, dann bleibt noch genug Restschärfe im Käse und die reicht für Nicht-Mexikaner völlig. Ebenso wie ein Tamal.