In der ARD-Mediathek: “Kurzschluss”

Nicht weniger als ein “kleines Silvesterwunder” hat Dirk Peitz, der Filmkritiker der “ZEIT” gesehen und fragt sich und uns (mehr so rhetorisch): “Wie gut ist das denn, wie brüllkomisch, wie gegenwärtig auch, wie zugänglich und universell und dabei total eigen.”

Ja doch, Herr Peitz. Anke Engelke und Matthias Brandt spielen da ein kleines feines mehr als überdurchschnittliches Kammerspiel, das sie, zwei nicht mehr junge Menschen mit leicht geknickten Biographien am Silvesterabend im plötzlich zugesperrten Geldautomatenvorraum einer Bank zusammenbringt.

Ich pflege sowas eine “Sternstunde” des öffentlich-rechtlichen Fernsehens zu nennen, Seibt nutzt es zu einer Generalabrechnung mit den Rundfunkanstalten an sich sowie einem Publikum, das sich Ansprüche ohnehin längst abgewöhnt habe. Ruhig, Brauner. Ganz ruhig. Jetzt freuen wir uns doch erst einmal an dieser gelungenen halben Stunde Fernsehunterhaltung mit zwei sehr sehr guten Schauspielern und bauen darauf auf.

Ziemlich neu im Kino – “Avatar: The Way of Water”

Wenig überraschend sind Wald- und Wasserblauindigene gut und waffenstrotzende Marines, die die Schätze der Natur ohne Rücksicht auf irgendwen oder -was ausbeuten, böse. Würde man Camerons neues Werk nur wegen der Story bewerten, käme nix besonderes raus. Allenfalls Irritation über die Art, wie Jake Sully seine Söhne erzieht, mehr Drill-Sergeant als Vater. Hätte eine sehr gute Basis für eine Kain-und-Abel-Tragödie gegeben, wird aber anders aufgelöst. Viel amerikanischer.

Ahaber: darum gehts ja nicht. Es geht um die Bilder und die sind unübertroffen mächtig und großartig und mitreißend und deswegen kann man sich diesen Film mit großer Freude und Genuß ansehen.