Sie, erzählt die Dame aus dem Nachbarbüro, trinke ja sehr gerne Cocktails. Aber nur, und darauf bestehe sie, mit Crashed Ice.
Wahrscheinlich ist ihr Lieblingscomputerspiel auch Candy Crash.
Sie, erzählt die Dame aus dem Nachbarbüro, trinke ja sehr gerne Cocktails. Aber nur, und darauf bestehe sie, mit Crashed Ice.
Wahrscheinlich ist ihr Lieblingscomputerspiel auch Candy Crash.
Erschert durch den Umstand, dass ich mich in so einem Gebiet aufhalte. Hrrgggnn.
(Und der Umstand, dass, statt einzusteigen und loszufahren, erst einmal dieses Ding eingesetzt werden muss. Bis zu Hause sind meine Hände nicht einmal im Ansatz wieder warm geworden. Baa-aaah!)
in denen der BILD-Zeitung für ihren Aufmacher die föderalen Fakten reichen?


Okay, mache ich gerne. Ich gehe davon aus, ihr stellt die Jacht, die Besatzung, das bunte Fähnchen und mehrere Paar Socken?
Wenn ich was gar nicht haben kann, dann ist es, dass ein Lebensmittel, das ich seit Jahr und Tag wegen seines Geschmacks kaufe, auf einmal mit dicken grellfarbenen Lettern damit wirbt, dass es nun mit einer “neuen Rezeptur” an die Kundin gebracht werden soll.
Wenn ich das wollte, hätte ich das Produkt mit Zutaten aus meinem sehr sehr gut sortierten Gewürzschrank selbst gepimpt. Aber ich will das eben nicht, sondern erwarte genau das gleiche kulinarische Erlebnis wie immer.
Wer, um alles in der Welt, kommt denn auf die hanebüchene Idee, meinen bis dato untadeligen Lieblings-Lauch-Flammkuchen mit Zwiebeln zu “verfeinern”? Erstens ist die Wortkombination “Zwiebel” plus “fein” sowieso unmöglich und zweitens ist doch ohnehin schon Lauch drauf. Das Gemüse mit dem zwiebelähnlichsten Aroma für Zwiebelhasser wie mich.
Essensverderber, elende!
Irgendwann im Herbst 2019 hatten wir Karten für ein Konzert des Brad Mehldau Trio im Frühjahr 2020 gekauft. Das wurde wg. Virus auf Winter 2021 verschoben und wg. Immer-noch-Virus nochmal, auf gestern.
Es kam ein schmaler Mann auf die Bühne, seiner beiden Mitmusiker irgendwie verlustig gegangen, mit tiefgefurchten Wangen und Stirn und der Gesichtsausdruck, der suggerierte, dass er sich gerade nicht entscheiden kann, ob die Magen- oder die Zahnschmerzen schlimmer sind. Schien wohl für das zu stehen, was bei anderen Menschen ein Lächeln ist.
Kaum aber saß er am Flügel, schuf er Welten. Was für eine selten schöne Musik! Schlingt ein Band um Genres und Epochen, Eigenkompositionen, Beatles, Brahms und Bowie. Ein echtes Geschenk!
Als Lektion habe ich mitgenommen, dass es an der Zeit ist, meinen faulen Arsch jetzt wieder öfter vom Sofa hochzukriegen und dankbar zu sein, dass es Menschen gibt, die mir was vorspielen, -singen, -tanzen und meinen Horizont weit, so weit und weiter machen.

Danke für diese Erkenntnis an mein liebes Referenzkind, das auch dieses Jahr wieder einen virtuellen Adventskalender für mich gebastelt hat.
In letzter Zeit war wohl nicht mein sonst so glückliches Händchen für die Auswahl meiner Medien zuständig und so ist mir einiges an Mist untergekommen. “Nicht dieses Mal”, habe ich mir gedacht, “dieses Wochenende setze ich auf eine sichere Bank, hah!”
Und so habe ich mir den zweiten Band von Mick Herrons Slough House-Reihe ausgesucht und bin nicht enttäuscht worden. Man verstehe mich nicht miß, diese Spionagethrillerserie ist keine Hochliteratur. Kein “E”. Aber supergutes unterhaltsames “U” und so flüssig und lustig geschrieben, dass sie sich wegliest wie nix.
Außerdem ist die Verfilmung schon fertig und kommt demnächst raus – und dieses Mal wollte ich doch das Buch vorher kennen… Was freue ich mich auf Gary Oldman in der Paraderolle als schmuddeliges Mastermind.
Weil es auf dieser Welt offensichtlich noch nicht genug American-Highschool-Serien gibt, hat Netflix nochmal eine in Auftrag gegeben. Weil die anderen aber alle ungefähr gleich aussehen (lange Gänge, Spindreihen, Sportplatz, Klassenzimmer, buntgekleidete hübsche junge Menschen, “Saved-by-the-Bell”-Klingel), ist jemand auf die Idee gekommen, die neue Highschool-Serie mit der Addams-Family zu verknüpfen und die ernste schmale kleine blasse dunkelgekleidete und strengbezopfte Tochter Wednesday zur Hauptperson zu machen. Damit das bei allen Altersklassen im Publikum zieht, wurde Tim Burton mit ins Boot geholt und hat die erste Häfte der ersten Staffel höchstpersönlich burtonisch inszeniert.
Eigentlich könnte man es dabei belassen und noch irgendein Rating vergeben. Serienkritik fertig. Der Nächste bitte.
Ich will aber doch noch ein bißchen mehr erzählen, denn manches ist in der Produktion wirklich geglückt. Zum Beispiel die Besetzung der ernsten schmalen kleinen blassen dunkelgekleideten und strengbezopften Wednesday mit Jenna Ortega. Wenn dieses Mädchen nach irgendeiner Grausamkeit dann doch einmal lächelt, dann geht ein richtig fetter Blutmond auf. Hach! Catherine Zeta-Jones‘ Mutter Morticia ist eine exakte Kopie der Urmütter aller Film-Morticias (Angelica Huston), und das ist gut so. Brienne aus “Game of Thrones” (Gwendoline Christie) tauscht die Rüstung gegen strenge Mattfarbenkostüme, frisiertes Haar und Sehrrotlippenstift und gibt sehr überzeugend die Schulleitung des Internats “Nevermore”. (Jaha, wir haben alle die Poe-Anspielung verstanden. Jaha!)
Ansonsten ist es wie immer. Das Außenseiterkind Wednesday ist selbst im Außenseiterinternat (Vampire, Werwölfe, Sirenen, Telekinetiker, Unsichtbare…) eine Außenseiterin und freundet sich folgerichtig mit den anderen an, die ebenfalls außerhalb der Cliquen stehen. Allen voran mit dem häßlichen (!) pummeligen (!) bebrillten (!) Nerd-Buben (Moosa Mostafa, Funktion: Sidekick), aber auch mit dem von Visionen gequälten Künstlerjungmann (vampirblass: Percy Hynes White). Nicht mit einem der gleichaltrigen Teenager-Mädchen. Soweit geht’s dann doch nicht. Außerdem ist da noch der Smalltownbaristabub von nebenan (kleinstadtpausbackstrubbelig: Hunter Doohan) .
Und es geht auch weiter wie immer: Weil auch Wednesdays Eltern diese Schule schon besucht haben, dräuen über allem die Schatten der – huhuhu – Vergangenheit. Im Wald treibt ein Monster sein Unwesen und weidet Wanderer aus und das Städtchen nebenan mit der Puritanervergangenheit* ist auch nicht so smalltownharmonischnett, wie es den Anschein hat. Gar nicht.
Der Abschlussball naht und die Handlung kulminiert. Hat Wednesday den richtigen Partner gewählt? Sind alle, die es sein sollen, zur rechten Zeit am rechten Ort? Verrate ich jetzt nicht. Warum auch? Ist so überraschend nicht.
Es ist halt wirklich wie in jeder dummen Highschoolserie, außer, dass die Protagonisten keine “normalen” Halbwüchsigen sind, was eh schon schlimm genug ist, sondern “Outcasts”. Huiuiui! Ich höre, bei den 12 – 16jährigen, liegen die Einschaltquoten inzwischen über denen von “Stranger Things”. Das passt.
Ich glaube, ich bin zu alt für den Scheiß.
* Ich habe es schon unzählige Male gesagt und es würde auch diesem Film einen Handlungsstrang entziehen: Hätte diese verfluchte Mayflower bei der Überfahrt mit ihrer Puritanerladung nicht einfach untergehen können? Es wäre allen soviel erspart geblieben. Nicht zuletzt den Truthähnen.