Kampf-Obst

Heute Morgen kommen mir aus dem Obstkorb nicht etwa Zitrusfrüchte, sondern “Sonnen-Bomben” entgegen. Quasi martialische Mandarinen?

WIR haben keine Vorurteile, WIR kennen uns bloß aus

“Die aus dem Osten” (hier in der Wohnanlage sind viele Geflohene aus der Ukraine untergekommen), klärt mich ein älterer Herr auf, “die waschen bei sich daheim ihre Wäsche ja noch im Brunnen und legen sie dann tropfnass zum Trocknen auf der Wiese aus. Deswegen ist hier ja auch nie mehr ein Trockenraum frei.” Ich halte tunlichst den Mund und deute auf die anderen beiden leeren Räume neben dem, den ich gerade befülle.

Dabei hätte mich rasend interessiert, wie man Wäsche in einem Brunnen wäscht. (Ich hatte so einen Froschkönigbrunnen im Sinn.) Wie Wäsche aktuell in Kiew oder so draußen auf schneebedeckten Wiesen wie trocken wird. Den Krieg dabei mal ganz außen vor gelassen.

Der Herr geht wieder. Wenn eh keiner mitschimpft.

Ich für meinen Teil bin sehr froh, dass das Kapitel Textilreinigung mit diesem letzten Gang in den Keller für diese Ferien abgeschlossen ist.

Ihr wahrscheinlich auch.

Nachdenkereien

Jedes Mal, wenn ich im unbeheizten (Energiekrise) Trockenraum der Anstalt frisch gewaschene Bettwäsche aufhänge und mir dabei wegen der Kälte die Nase läuft und die Finger am feuchten Tuch fast festfrieren, muss ich an Stephen King denken. Also, nicht direkt an ihn, aber an eine Figur aus einem seiner Bücher. Ich weiß nicht mehr, welches. Vielleicht hilft es Kennerinnen und Kennern, dass das Werk in Maine spielt, direkt am Meer, im kalten Winter bei kaltem Wind und die Protagonistin steht in jemandes Diensten, macht dessen Haushalt inklusive Wäsche und klippt die weißen weißen nassen schweren Laken gegen den beißend kalten Wind in der weißen weißen Landschaft mit jeweils sechs Klammern, die sie zu diesem Zweck im Mund trägt, an die Leinen.

Zu meinem Trost denke ich mir dann immer, dass die (fiktive) Dame noch mehr friert als ich und von diesem Gedanken ist es immer nur ein Katzensprung zur Philosophie meiner Mutter, die ihr eigenes Leiden stets damit relativierte, dass es anderen Menschen noch schlechter ergeht als ihr. Dann erschrecke ich jedes Mal kurz – werde/bin ich ihr etwa ähnlich/er? – und über der ganzen Denkerei ist auch schon der ganze Wäschekorb leer und ich darf wieder nach oben ins Warme. Bis die nächste Maschine fertig ist.

So aufregend ist mein erster Ferientag bis jetzt. Huiui!

Mein erster Ferientag

Licht (ich wollte erst schreiben “helles Licht”, aber das wäre dann doch übertrieben) und Vogelzwitschern holen mich sanft in den Tag und als ich die Balkontüren (jaha, Plural) öffne, umweht mich ein milder Hauch mit einem Geschmack von Frühling.

Weitermachen!

Liebe Kinoprogrammgestalter,

was treibt euch um, wenn ihr gleich nach protziger Werbung für Camerons neuen Avatar den Dokumentarfilm “Drain the Oceans” auf die Anzuschauen-Liste setzt?

Vorhin im Radio

Also, wenn’s nicht doch Absicht war, war’s ein sehr schöner Zufall – die P-alliterative Anmoderation, die da hieß: “Puma-Pannen-Panzer bringen peinlich Probleme”.

Ich würde gerne tauschen: möchtet ihr für das Verb “bringen” nicht doch lieber “produzieren” einsetzen? Oder “provozieren”? Dann wäre ich für heute vollends glücklich.