Geschichts-Quiz

1849 ist ein geschichtsträchtiges Jahr für Kalifornien. Die erste Verfassung wurde ratifiziert und James Marshall fand seinen ersten Nugget beim Bau von Sutter’s Mill und löste damit den Goldrausch aus. Aus aller Welt kamen die Goldsucher herbei (nix mit Homeland Security und Visagedöns), wer auf dem Seeweg reiste, landete im Hafen von San Francisco, was der Stadt ein sprunghaftes Wachstum von 800 Einwohnern im Jahre 1848 zu über 50.000 in 1849 bescherte. Für einen Kalifornier hat ein “Fourty-Niners”-Vorfahr ungefähr den gleichen Stellenwert wie ein Mayflower-Passagier-Vorfahr für einen Bostonian. Die 49ers wurden bedichtet und in Balladen besungen, es gibt glaube ich niemanden, der nicht in seiner Jugend “Oh My Darling Clementine” gelernt hat (“In a cavern, in a canyon, / Excavating for a mine / Dwelt a miner forty niner, / And his daughter Clementine”), wobei ich die 49 zugegebenermaßen immer für eine Altersangabe gehalten hatte.

Auch in der heutigen Zeit sind die 49ers noch ein Begriff, allerdings ist damit dann San Franciscos Football-Mannschaft gemeint, mit ihrem Maskottchen “Sourdough Sam”, einem Cowboy-Verschnitt im Karohemd, dessen Look vermutlich dem von Clementines Vater nachempfunden ist. Weil der Amerikaner nun mal zum Abkürzen neigt, ist der Fan-Schlachtruf ein “Let’s go, Niners – dadadadam – Let’s go, Niners – dadadadam…”.

Und nun zur Frage: Steht der Besitzer dieses Fahrzeuges eher Bayer 04 Leverkusen nahe oder einem anderen Verein? Und wenn, welchem?

Weird Song Sex

Neulich habe ich bei einer Unterhaltung am Nebentisch mitgehört, wie zwei junge Männer sich dabei übertrumpften, zu welchen schlechten Liedern sie nicht schon alles Sex hatten. Für den einen war die bisher schlimmste Hintergrundmusik Tammy Wynettes “Stand By Your Man” (http://bit.ly/LI37SC) in einer Endlosschleife.

Aus weiblicher Sicht halte ich a) die Endlosschleife für grenzenlos übertrieben und b) den Text für recht zutreffend, denn c) “after all, he’s just a man”.

Wie bitte?

Was genau verspricht sich ein Head Hunter davon, uns “Highly qualified candidates…both active and passive” anzubieten? Gilt für letztere das Motto: “Der tut nix. Der will nur spielen?” und wenn ja, warum sollten wir den dafür bezahlen?

Der Preis ist uncool

Der Preis für die zynischste Auszeichnung, die ich bisher gesehen habe, geht an das Unternehmen, das einem unserer heutigen Bewerber den “Pat On Back Award” verliehen hat.

Und der ist auch noch so stolz drauf, einen Rückentätschelpreis gekriegt zu haben, dass er glaubt, das in seiner Bewerbung hervorheben zu müssen. Arme Sau.

Oho

Via Anzeigentafel lädt die Schule in Tonis Straße seit gestern für heute Abend zum PEN HOUSE ein. Ui, denke ich, so eine Art Schreibwerkstatt, könnte ja ganz interessant sein. Nichts da. Wie es scheint, ist heute der Reservevokalverwalter aus dem verlängerten Wochenende zurückgekommen und hat noch ein “O” ausgegeben.

Und deswegen ballten sich vorhin vor der Schule zum Tag der Offenen Tür (Open House) nicht etwa hoffnungsfrohe Jungschriftsteller, sondern potentielle neue Schülerinnen und Schüler mit ihren Eltern. Auch recht.

Ferienende (Aus der Reihe: Der beste Sam von allen)

Seit Mitte letzter Woche ist alles wie immer: Sam ist aus Mexiko zurück, sein schwarzer Pick-up steht wieder vor dem Haus und wenn ich das Licht ausmache, um ins Bett zu gehen, läßt er den Motor an und fährt zur Nachtschicht.

Es soll ja Menschen geben, die vermittels Sprache kommunizieren. Wir nicht. Ich hatte ihm einen Welcome-Back-Kuchen gebacken, er hat heute meinen Rasen gemäht. So geht’s doch auch. Vielleicht reden wir am Wochenende mal, wenn wir beide zur gleichen Zeit wach sind…

Ich glotz’ TV

Und zwar mit wachsender Begeisterung “Game of Thrones”. Die Begeisterung geht so weit, daß ich nicht wie sonst immer warte, bis ich eine ganze Staffel nachträglich auf einen Sitz weggucken kann, sondern tatsächlich Folge für Folge sehe. Bei uns wurde gestern die 9. von den 10 Episoden der 2. Staffel gezeigt und so kurz vor dem Season Finale (Achtung, Christoph!) brennt die Stadt und es wird schwer gekämpft.

Mein Lieblingszitat: “To battle, men! When any of you dares to return with a clean sword I will rape his Gods to death.”

Miez, Miez, Miez

“Sie haben aber da mal ein hübsches T-Shirt” spreche ich die Frau an, die mir umgehend noch einmal begeistert die Vorderseite mit der Aufschrift “Schroedinger’s cat is dead” und die Rückseite mit “Schroedinger’s cat is not dead” präsentiert. Das sei aber noch gar nichts, befindet ihre Freundin. Sie habe daheim ein T-Shirt auf dem stehe: “WANTED! Schroedinger’s cat – dead and alive”. Und wir haben alle herzlich gelacht.

Noch nicht mal vier Jahre in diesem Land und schon auf dem allerbesten Weg zum Nerd, ich bin gespannt, wie das mit mir weitergeht.

Feiertag

Der letzte Montag im Mai ist in Amerika Memorial Day.

Schulen, Banken, Behörden, Postämter haben geschlossen, auch das Gros der Unternehmen gibt den Tag frei. Kein Wunder, daß die hiesigen Kollegen sich heute gefühlt haben müssen wie Bayern, denen die preußische Geschäftsführung im Unverstand Mariae Himmelfahrt streicht.

Ich bin mir aber auch vorgekommen wie ein Alien: morgens so gut wie alleine auf der Autobahn (und in 20 Minuten von Haustür zu Haustür bei Toni – das sind sonst mindestens 35) und dann nicht mindestens einmal suchend um den Block gefahren, sondern gleich einen von den vielen freien Parkplätzen nehmen können. In der Mittagspause waren Straßen, Parks und Restaurants voll von jungen Familien (ich glaube ja manchmal, die kommen aus aller Welt hierher um zu brüten) – ganz andere Farben und Klänge als sonst.

Morgen ist wieder ein ganz normaler Werktag. Und diese Parkplätze sind dann wohl auch wieder belegt.

 

Schon vorbei?

Das war aber mal ein Turbo-Wochenende. Kaum sandelt man ein bißchen ‘rum, legt ein, zwei extra Schläfchen ein, kümmert sich um den Haushalt, schwätzt ein wenig Deutsch am Telefon, entrümpelt ein paar Schränke, sucht einen neuen Koffer und ein neues Sofa aus (zum Glück geht sowas online, allerdings steht diese Woche noch ein Besuch bei IKEA an, um die Entscheidung am lebenden Objekt zu überprüfen), liest was vom Neue-Bücher-Stapel weg (dazu ein anderes Mal mehr) und werkelt ein bißchen im Garten ‘rum (und ißt erste Monsterbrombeeren sonnenwarm vom Strauch)  ist schon wieder Sonntagabend.

Dabei wäre heute in der City so viel los gewesen, die Golden Gate Bridge läßt heute ihren 75. Geburtstag mit einem Riesenfeuerwerk feiern. Aber mir war nicht nach mit vielen Menschen im kalten Wind stehen – und das nächste Feuerwerk gibts eh schon wieder am 4. Juli.

Happy B-Day, GG! (Wie man hierzulande – bekanntermaßen abkürzungssüchtig -sagt.)