Ein Staubsauger heißt Staubsauger, weil er Staub saugert. In Amerika heißt der Staubsauger “Hoover”, wobei 1 Hoover eine Lärmpegelmeßeinheit ist und für “Noch-fünf-Häuser-weiter-klirrt-der-Nippes-in-der-Vitrine” steht. Zur Ausstattung meines Häuschens gehörte neben 50er Jahre Kühlschrank- und Waschmaschinenmonster auch der “Dirt Devil”, proudly manufactured in der Krachmacherstraße, U.S.A.
Nach mehreren empririschen Versuchsreihen habe ich herausgefunden, dass der Zweck des Dirt Devil nicht darin besteht, sauber zu machen, sondern vielmehr den Nachbarn anzuzeigen, dass hier ein reinlicher Mensch wohnt. Weil ich es aber doch gerne halbwegs staubfrei hätte (was bei einer Blaseheizung ein sehr ehrgeiziges Unterfangen ist), habe ich einen iRobot angeschafft mit dem Ziel, ihn lärmen zu lassen, wenn ich nicht zu Hause bin. Hat auch eine Weile lang wunderbar funktioniert, inzwischen beträgt die Akku-Laufzeit (des selbstverständlich nicht austauschbaren Akku) allerdings unter 10 Minuten, und nicht einmal ein kleiner roter Roboter schafft in der Zeitspanne mehr als ein paar Bahnen, geschweige denn ein ganzes Zimmer oder gar Haus.
Wie Lenin stand ich vor der Frage: Was tun? Wie gut, dass ich im Land der unbegrenzten Möglichkeiten lebe, da, wo der technische Fortschritt zu Hause ist. Denn hier gibt es “Green Cleaning”, was nicht etwa bedeutet, dass man eine Ziege auf die Brösel losläßt. Nein, man kauft einen Carpet Sweeper. Von der Firma Bissell. Das Produkt ist seit 1916 auf dem Markt, wird neuerdings damit beworben, dass es “cordless” und stromfrei zu betreiben sei und unterscheidet sich in nichts von der Teppichkehrmaschine, die meine Mutter in den frühen Siebzigern erleichtert entsorgt hat. Lenin hat recht: nur die Arbeitskraft des Proletariats führt zum Sieg (hier über den Schmotz, den schmotzigen).
die schwäbin in dir hat aber sicher geweint, als sie den preisunterschied von heute zu damals realisiert hat – oder?
Geld oder Kehrwoche?
Keine Frage, da dominiert das schwäbische Putzgen.